Proteste in Südafrika nach Veröffentlichung des Wahlergebnisses

Proteste in Südafrika nach Veröffentlichung des Wahlergebnisses
Anhänger der südafrikanischen Opposition haben nach Veröffentlichung des Wahlergebnis für eine Neuauszählung in einigen Bezirken demonstriert.

In Alexandra, einer Armensiedlung am Rande der Stadt Johannesburg kam es dabei zu Ausschreitungen, wie der südafrikanische Sender SABC berichtete. Die Polizei nahm demnach am Samstag mehr als 40 Demonstranten fest, nachdem sie Reifen in Brand gesteckt und Protestgesänge vor dem lokalen Regierungsgebäude angestimmt hatten.

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Nach Angaben der Nationalen Wahlkommission von Freitagabend hat der regierende Afrikanische Nationalkongress (ANC) die Parlamentswahlen deutlich für sich entschieden. Nach Auszählung aller Stimmen kommt die Partei von Präsident Jacob Zuma auf 62,1 Prozent, ein Verlust von knapp vier Prozent. Die oppositionelle Demokratische Allianz (DA) konnte mehr als fünf Prozent zulegen und kommt auf 22,2 Prozent. Als dritte Partei ziehen mit 6,3 Prozent der Stimmen die radikalen "Economic Freedom Fighters" unter Führung des ehemaligen Chefs der ANC-Jugend, Julius Malema, ins Parlament ein. Die Wahlbeteiligung lag bei 72,5 Prozent.

Gut 25 Millionen registrierte Wähler waren am Mittwoch vergangener Woche aufgerufen gewesen, ihre Stimme in einem der 22.000 Wahllokale abzugeben. Vor allem in den dicht besiedelten Townships, in denen die Ärmsten leben, bildeten sich lange Schlangen.  Erstmals konnten bei der fünften demokratischen Wahl in Südafrika auch diejenigen abstimmen, die nach Ende der Apartheid vor zwanzig Jahren geboren wurden.

Beherrschendes Thema des Wahlkampfs war die hohe Arbeitslosigkeit im Land. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung ist ohne Job. Korruptionsvorwürfe gegen den ANC und Präsident Zuma hatten zu Protesten geführt. Die Wahlen selbst verliefen friedlich. Größere Zwischenfälle wurden nicht gemeldet.