Offenbar brutale Hinrichtung im US-Bundestaat Oklahoma abgebrochen

Offenbar brutale Hinrichtung im US-Bundestaat Oklahoma abgebrochen
Im US-Bundesstaat Oklahoma hat der Direktor des Strafvollzugs am Dienstagabend (Ortszeit) eine anscheinend verpfuschte Hinrichtung abgebrochen.

Der wegen Mordes verurteilte Todeskandidat, der 38-jährige Clayton Lockett, starb Medienberichten zufolge trotzdem kurz danach an einer Herzattacke. Die Gouverneurin von Oklahoma, Mary Fallin, schob daraufhin die ebenfalls für Dienstag vorgesehene Exekution eines zweiten Häftlings auf.

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Laut CNN bemerkten Justizvollzugsbeamte im Hinrichtungsgefängnis McAlester wenige Minuten nach Hinrichtungsbeginn, dass die verabreichten Todesdrogen nicht die erwartete Wirkung zeigten. Die Mittel seien anscheinend nicht richtig in Locketts Vene geflossen. Strafvollzugsdirektor Robert Patton informierte daraufhin das Büro der Gouverneurin,  dass er die Hinrichtung stoppen werde. Patton sagte demnach, Locketts Vene sei "explodiert". Um 19:06 Uhr, mehr als eine halbe Stunde nach Hinrichtungsbeginn, sei Lockett gestorben.

Locketts Anwalt David Autry sagte in der "New York Times", es sei schwer gewesen, die Hinrichtung anzusehen. Der örtliche Fernsehsender KWTV berichtete, Lockett habe sich während der Hinrichtung auf der Bahre "gekrümmt", und er habe "unkontrolliert gezittert". Wegen eines Streits um die Hinrichtungsstoffe hatten Locketts Anwälte wochenlang gefordert, die Exekution müsse aufgeschoben werden. Die Todesmittel seien nie zuvor zum Einsatz gekommen. Die Justizbehörden weigerten sich auch, den Hersteller der Mittel zu nennen.

Mehrere Bundesstaaten haben gegenwärtig Schwierigkeiten bei Exekutionen mit Gift, weil europäische Firmen keine Mittel für Hinrichtungen mehr exportieren. Einige Exekutionen wurden in den vergangenen Monaten wegen Streitigkeiten um die Zusammensetzung der Cocktails für die "Giftspritze" und wegen der "Engpässe" bei der Lieferung todbringender Mittel aufgeschoben. Bereits im Januar hatte es in Oklahoma Probleme bei einer Hinrichtung gegeben. Der sterbende Michael Lee Wilson (38) sagte damals bei seiner Exekution, er habe das Gefühl, sein ganzer Körper brenne.