Filmtipps: Diese Woche neu im Kino

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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen Marc Webbs "The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro" sowie "Lauf Junge lauf", ein Überlebensdrama um einen jüdisch-polnischen Jungen auf der Flucht aus dem Warschauer Ghetto.

The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro (USA 2014)

Auch große Helden fangen einmal klein an - und manche bleiben sogar jung: Im zweiten Teil des Spider-Man-Reboots ist der heldenhafte Wandkletterer Peter Parker (Andrew Garfield) noch immer als anonymer Teenager mit geheimer Superheldenidentität unterwegs. Er muss zwar nebenbei "nur mal kurz die Welt retten", schlägt sich ansonsten aber mit den ganz normalen Alltagsproblemen eines schlaksigen Heranwachsenden herum. Die filmische Verdichtung verschiedener Comicgeschichten lässt jedoch keinen Platz für tiefschichtige Charakterisierungen der Hauptfiguren, und auch so manches einschlagende Ereignis aus den Comics geht im Handlungswust des Films unter.

Regie: Marc Webb. Buch: Alex Kurtzman, Roberto Orci, Jeff Pinkner.   Mit: Andrew Garfield, Emma Stone, Jamie Foxx, Dane DeHaan. Länge: 143 Minuten. FSK: ab 12 Jahre, ff.

Lauf Junge lauf (Deutschland, Frankreich, Polen 2013)

Pepe Danquarts Verfilmung des gleichnamigen Taschenromans schildert das Überlebensdrama um einen jüdisch-polnischen Jungen (Andrzej Tkacz) auf der Flucht aus dem Warschauer Ghetto. Das Ende des Zweiten Weltkrieges will er im Wald abwarten, doch bald treiben ihn Kälte und Einsamkeit zurück in die Zivilisation. Dort gerät er jedoch in ein verworrenes Dickicht aus zwischenmenschlichen Begegnungen, in dem Gut und Böse sowie seine eigene Identität zunehmend verschwimmen. Ein Film, der sich sichtlich um emotionale Betroffenheit bemüht - die er aber auch auszulösen vermag.

Regie: Pepe Danquart. Buch: Heinrich Hadding (nach einem Roman von Uri Orlev). Mit: Rainer Bock, Jeanette Hain, Sebastian Hülk, Itay Tiran, Zbigniew Zamachowski, Andrzej Tkacz, Kamin Tkacz. Länge: 108 Minuten. FSK: ab 12 Jahre, ff.

Yves Saint Laurent (Frankreich 2014)

Wer sich für den Moderevolutionär Yves Saint Laurent interessiert, der mit Hosenanzügen für Frauen und transparenten Blusen das Lebensgefühl der 60er und 70er Jahre in Stoff goss, wird hier nur am Rande fündig. Die Filmbiografie legt den Fokus auf die intensive Liebes- und Arbeitsbeziehung zwischen Saint Laurent und seinem kunstsinnigen Manager Pierre Berge (Guillaume Gallienne). Mit Dandys, Hippies, Drogenexzessen und gefährlichen Liebschaften zeichnet der Film ein hübsches, durchaus unterhaltendes Wimmelbild. Aber am Ende kommt "YSL" nicht übers Klischee des neurotischen Genies hinaus.

Regie: Jalil Lespert. Buch: Jacques Fidschi, Marie-Pierre Huste, Jalil Lespert. Mit: Pierre Niney, Guillaume Gallienne, Charlotte Le Bon, Laura Smet. Länge: 104 Minuten. FSK: ab 12 Jahre, ff.

Dom Hemingway (Groß Britannien 2013)

Der wüste und unverschämt selbstbewusste Exhäftling Dom Hemingway (Jude Law) möchte nach zwölf Jahren unverschuldeter Haft nur eines: Genugtuung und Erlösung. Ein wirrer Gangster-Trip nimmt seinen Lauf, der von einem ständigen Hin und Her zwischen maskulin-brachialen Überschwang und selbstkritischer Verzweiflung durchzogen wird. Verzweifelt scheinen auch die angestrengten Bemühungen des Regisseurs (Richard Shepard) um Originalität, die das Fehlen einer klaren Handlungsrichtung sowie eines authentischen Psychogramms des Protagonisten verschulden.

Regie u. Buch: Richard Shepard. Mit: Jude Law, Richard E. Grant, Demian Bichir, Emilia Clarke, Larissa Jones, Madalina Diana Ghenea, Emma Look, Chris Cowlin. Länge: 93 Minuten. FSK: ab 16 Jahre, ff.