DAK-Gesundheitsreport: Kinderlose genauso gestresst wie Eltern

DAK-Gesundheitsreport: Kinderlose genauso gestresst wie Eltern
Trotz Doppelbelastung durch Kinder und Karriere fühlen sich Eltern in Deutschland nicht gestresster als Kinderlose. Zu diesem Schluss kommt der DAK-Gesundheitsreport 2014, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde.

Der Studie zufolge haben Erwerbstätige mit und ohne Kinder fast die gleichen Belastungswerte durch chronischen Stress: Ein Fünftel der Mütter und 17 Prozent der Väter im Alter zwischen Mitte 20 und Anfang 40 leiden demnach unter chronischem Stress. Bei gleichaltrigen Kinderlosen sind es ebenfalls ein Fünftel der Frauen und 18 Prozent der Männer.

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Modelle wie Teilzeitarbeit oder die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, seien eine Ursache dafür, dass die Doppelbelastung in Job und Familie gut abgefedert werde. Drei Viertel der Befragten konnten solche Angebote nutzen. "Allerdings stehen für Nicht-Akademiker deutlich wenige dieser Angebote zur Verfügung als für Akademiker", sagte Nolting. In Zukunft müssten die Arbeitgeber noch mehr solcher Angebote schaffen, forderte er.

Für die Analyse haben die Krankenkasse und das Berliner IGES-Institut die Daten von 2,7 Millionen erwerbstätigen Versicherten der DAK-Krankenkasse ausgewertet. Zudem wurden über 3.000 Männer und Frauen zwischen 25 und 40 Jahren repräsentativ befragt. Diese Altersgruppe sei im Gegensatz zu den jüngeren und älteren Berufstätigen besonders selten krank.

Höchstern Krankenstand im Gesundheitssystem

In den ostdeutschen Flächenländern sind dem Report zufolge mehr Menschen krankgeschrieben als im Rest der Bundesrepublik. Bundesweit stieg der Krankenstand im vergangenen Jahr den Angaben zufolge von 3,8 auf 4,0 Prozent. Das bedeutet, dass an jedem Tag des Jahres durchschnittlich vier von 100 Erwerbstätigen krankgeschrieben waren. In allen fünf ostdeutschen Flächenländern lag dieser Wert höher.

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Brandenburg lag mit einem Krankenstand von 5,0 Prozent bundesweit an der Spitze der Krankmeldungen. Der geringste Krankenstand wurde in Baden-Württemberg (3,3 Prozent) verzeichnet. Den höchsten Krankenstand unter den westdeutschen Ländern wies das Saarland auf (4,5 Prozent). Ursache für den höheren Krankenstand im Osten ist nach DAK-Angaben unter anderem, dass dort besonders viele Versicherte in Branchen mit einem allgemein höheren Krankenstand tätig seien.

Für die meisten Fehltage seien Muskel-Skelett-Erkrankungen wie beispielsweise Rückenschmerzen verantwortlich. Den höchsten Krankenstand (4,6 Prozent) gab es ausgerechnet im Gesundheitssystem, gefolgt von der öffentlichen Verwaltung mit 4,5 Prozent.