Internet-Petition für die "Pille danach"

Internet-Petition für die "Pille danach"
Feministinnen haben eine Internet-Petition für die "Pille danach" gestartet. Die Initiatorinnen fordern Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) auf, die Rezeptpflicht aufzuheben.

Gröhe hatte am vergangenen Wochenende erklärt, die "Pille danach" solle verschreibungspflichtig bleiben. Der Minister muss dazu eine Verordnung erlassen.

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Initiiert worden ist die Online-Petition von der Gründerin und Chefredakteurin des feministischen "Missy Magazines" für junge Frauen, Stefanie Lohaus. Sie wird unter anderem von der Politikerin der Piratenpartei, Anke Domscheit-Berg, unterstützt, die bei der Europa-Wahl antritt.

In der Petition heißt es, die "Pille danach" sei eine Verhütungsmethode für den Notfall und kein Schwangerschaftsabbruch. Dessen ungeachtet werde seit Jahren eine "moralische Debatte" geführt, kritisieren die Autorinnen. Die Petition ist in den ersten 24 Stunden von mehr als 12.500 Unterstützern unterschrieben worden.

Auch die AWO ist gegen die Rezeptpflicht

Die Grünen und die Linkspartei sind ebenfalls gegen die Rezeptpflicht. Der Bundestag will über ihren Antrag am Donnerstag beraten, könnte aber die Verschreibungspflicht nicht kippen. Dafür ist allein der Gesundheitsminister zuständig.

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Der Expertenausschuss für Verschreibungspflicht beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hatte unlängst empfohlen, die Rezeptpflicht aufzuheben. Gesundheitliche Bedenken gebe es nicht. Auch der Bundesrat hatte Ende vergangenen Jahres einen Beschluss gegen die Rezeptpflicht gefasst.

In den meisten Ländern Europas ist die "Pille danach" rezeptfrei erhältlich. Das Verhütungsmittel muss spätestens 48 Stunden nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Es verzögert den Eisprung. Die AWO setzte sich ebenfalls gegen die Rezeptpflicht ein. Vorstandsmitglied Brigitte Döcker erklärte, sie erschwere den Zugang. Jede Frau müsse zunächst einen Arzt aufsuchen. Das könne insbesondere am Wochenende oder in ländlichen Regionen zu unnötigen Problemen führen.