Städtetag dringt auf Pflegereform

Städtetag dringt auf Pflegereform
Angesichts der stetig steigenden Ausgaben der Kommunen für die Pflegehilfe dringt der Deutsche Städtetag auf eine schnelle und umfassende Reform der Pflegeversicherung.

Eine neue Definition des Pflegebedürftigkeitsbegriffes sei "längst überfällig, und die Leistungen der Pflegeversicherung müssen angepasst werden", sagte Städtetagspräsident Ulrich Maly (SPD) der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochsausgabe).  Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Hilde Mattheis, sagte der "Frankfurter Rundschau" (Mittwochsausgabe), es könne nicht sein, dass wie unter der Vorgängerregierung nur an Kleinigkeiten herumgewerkelt werde, ohne dass es einen grundlegenden Systemwechsel gebe.

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Im Jahr 2012 erhielten in Deutschland rund 439.000 Menschen Hilfe zur Pflege. Das waren 3,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Für diese Leistungen gaben die Träger der Sozialhilfe 3,2 Milliarden Euro aus, 4,5 Prozent mehr als 2011.

Nach Malys Worten gibt es drei Gründe für den Anstieg der Ausgaben für die Pflegehilfe. "Zum einen halten die Leistungen der Pflegeversicherung nicht mit der Kostenentwicklung Schritt", sagte er. Ferner würden durch veränderte Familienstrukturen immer weniger Menschen zu Hause gepflegt, der Bedarf an professioneller Pflege in Wohngruppen und Heimen steige. "Schließlich werden durch die demografische Entwicklung immer mehr Menschen pflegebedürftig", erläuterte der SPD-Politiker.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Mattheis sagte, damit Demenzkranke körperlich beeinträchtigten Pflegebedürftigen gleichgestellt werden, müsse der Pflegebegriff jetzt reformiert werden. Bevor einzelne Leistungen ausgebaut würden, müsse man wissen, wohin die Reise gehen solle.