Papst: Kirchenspaltungen sind kein "natürliches Phänomen"

Papst: Kirchenspaltungen sind kein "natürliches Phänomen"
Papst Franziskus hat Christen unterschiedlicher Konfession aufgefordert, in ihren Ökumene-Bemühungen nicht nachzulassen.

Sie müssten sich bewusst machen, dass die Spaltungen der Kirche nicht als ein unvermeidliches und "irgendwie natürliches Phänomen" betrachtet werden könnten, sagte er am Samstagabend in Rom zum Abschluss der diesjährigen Gebetswoche für die Einheit der Christen.

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Das Kirchenoberhaupt beendete die Gebetswoche mit einer ökumenischen Vesper in der römischen Basilika St. Paul vor den Mauern. Dabei erinnerte Franziskus unter Hinweis auf den Apostel Paulus im Korintherbrief der Bibel daran, dass es bereits unter den ersten Christen Spaltungen gegeben habe.

Das Streben nach Ökumene ist nach Worten von Franziskus mittlerweile ein wichtiger Bestandteil der Amtsführung des Papstes. Die Bemühungen seiner Vorgänger um die Einheit der Kirche hätten dazu geführt, "dass die Dimension des ökumenischen Dialogs ein wesentlicher Aspekt im Amt des Bischofs von Rom geworden ist", betonte Franziskus in seiner Predigt.

Papst Johannes XXIII. und Johannes Paul II. sei gleichermaßen bewusst gewesen, "wie dringend die Sache der Einheit ist ". Johannes XXIII. habe in diesem Zusammenhang "neue und zuvor fast undenkbare Wege eröffnet", sagte Franziskus unter Bezug auf die Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65). Papst Johannes Paul II. habe seinerseits den ökumenischen Dialog zum unverzichtbaren Teil des Lebens der Kirche gemacht. Trotz aller Dankbarkeit für Fortschritte bei der Ökumene dürften die Christen voreinander jedoch nicht die Schwierigkeiten verbergen, die der Dialog heute durchlaufe.