EKD-Friedensbeauftragter fordert Debatte über militärische Bündnispolitik

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EKD-Friedensbeauftragter fordert Debatte über militärische Bündnispolitik
Die Bundesrepublik sollte nach Ansicht des Friedensbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, ihre gewachsene internationale politische Verantwortung stärker im Sinne ziviler Krisenprävention nutzen.

Nötig sei jetzt eine Debatte über die künftige militärische Bündnispolitik im Bundestag, sagte der Bremer Pastor am Montagabend auf einer Podiumsdiskussion in Dresden. Die Linken-Bundestagsabgeordnete Kathrin Vogler plädierte für eine wirksamere Kontrolle von deutschen Waffenexporten. Eine Selbstverpflichtung reiche nicht, wenn es bei Verstößen kein Klageverfahren gebe, betonte sie. Wolle man Rüstungsexporte friedenspolitisch kontrollieren, müsse man die Entscheidung darüber den Wirtschaftspolitikern wegnehmen.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Ute Finckh-Krämer betonte, es werde zu wenig über Alternativen zum Militäreinsatz diskutiert. Für bedenklich halte sie, wenn in der Öffentlichkeit zunehmend die Behauptung akzeptiert werde, dass Tod, Verwundung oder posttraumatische Störungen zum Berufsbild von Bundeswehrsoldaten gehörten. "Hier müssten die Kirchen eigentlich aufschreien", sagte sie. Zu der nicht öffentlichen Podiumsdiskussion in Dresden hatte die Konferenz für Friedensarbeit in der EKD eingeladen.