EU könnte bis zu 1.000 Soldaten nach Zentralafrika senden

EU könnte bis zu 1.000 Soldaten nach Zentralafrika senden
In der Europäischen Union wird erwogen, 700 bis 1.000 Soldaten zur Unterstützung Frankreichs in die von Gewalt erschütterte Zentralafrikanische Republik zu senden. Über entsprechende Vorschläge des Europäischen Auswärtigen Dienstes in Brüssel wollen die EU-Botschafter der 28 Staaten an diesem Freitag beraten. Ein Kampfeinsatz dieser europäischen Truppe ist nicht vorgesehen.

Wie Brüsseler Diplomaten am Donnerstag sagten, sollen die Soldaten möglicherweise zur Sicherung des Flughafens der Hauptstadt Bangui oder wichtiger Straßen zwischen dem Krisenstaat und dem westlichen Nachbarland Kamerun eingesetzt werden. Dadurch würden die 1.600 französischen und 4.000 afrikanischen Soldaten entlastet, die sich bereits in der Zentralafrikanischen Republik befinden. Am Flughafen von Bangui kampieren rund 100.000 Flüchtlinge.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte im Dezember einen Einsatz von Bundeswehrsoldaten in dem Land ausgeschlossen. Deutschland möchte allerdings, ebenso wie Spanien, Großbritannien und andere Staaten, technische Unterstützung beisteuern. Aus welchen EU-Ländern die Soldaten kommen könnten, ist derzeit noch unklar.

Die konkrete Entscheidung über den möglichen Einsatz soll auf einem EU-Außenministertreffen am 20. Januar fallen. Angestrebt wird letztlich, mit der EU-Mission eine gewisse Zeit bis zu einem möglichen Einsatz einer größeren Truppe der Vereinten Nationen zu überbrücken.

Die Zentralafrikanische Republik wird seit dem Sturz von Präsident François Bozizé im März 2013 von einem blutigen Konflikt zerrissen. Muslimische und christliche Milizen bekämpfen sich gegenseitig und terrorisieren die Bevölkerung. Fast eine Million Menschen sind auf der Flucht. An Übergangspräsident Michel Djotodia richten sich Rücktrittsforderungen aus Nachbarstaaten. Am Donnerstag war ein Krisengipfel im Tschad geplant.