Brasilien: Menschenrechtler kritisieren Gewalt in Gefängnissen

Brasilien: Menschenrechtler kritisieren Gewalt in Gefängnissen
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat Gewaltexzesse in Gefängnissen im brasilianischen Bundesstaat Maranhão scharf verurteilt.

Aufstände, Morde und Vergewaltigungen seien in den überfüllten Haftanstalten an der Tagesordnung, erklärte die Organisation am Dienstag (Ortszeit).

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"Es ist nicht hinzunehmen, dass eine solche Situation so lange anhält, ohne dass die Regierung effektiv etwas dagegen unternimmt," erklärte Amnesty International.

In dem Gefängnis Pedrinhas wurden in den vergangenen zwölf Monaten mehr als 60 Insassen ermordet. Ursache der Gewalt sind nach Darstellung der Behörden Kämpfe zwischen rivalisierenden Verbrechersyndikaten. 2.500 Häftlinge sind in der für 1.700 Insassen ausgelegten Haftanstalt Pedrinhas untergebracht.

Zuletzt waren Anfang Januar zwei Häftlinge in Pedrinhas tot aufgefunden worden. Als daraufhin die Militärpolizei das Gefängnis besetzte, reagierten die Verbrecherbanden mit Brandanschlägen auf Stadtbusse in der Hauptstadt Maranhãos, São Luís. Bei den Anschlägen kam ein Mädchen ums Leben, viele Menschen wurden verletzt.