Zahl der Abtreibungen in Spanien zurückgegangen

Zahl der Abtreibungen in Spanien zurückgegangen
Trotz des liberalen Abtreibungsrechtes ist in Spanien die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche im vergangenen Jahr um fünf Prozent zurückgegangen. Es seien 112.390 Abtreibungen verzeichnet worden, etwa 6.000 weniger als im Jahr zuvor, meldete am Montag die spanische Tageszeitung "El País" unter Berufung auf eine neue Statistik des Gesundheitsministeriums.

Seit 2010 dürfen Frauen in Spanien bis zur 14. Schwangerschaftswoche abtreiben, ohne dafür Gründe nennen zu müssen. Die konservative Regierung hatte am Freitag jedoch einen Gesetzentwurf vorgestellt, mit dem die Fristenlösung wieder abgeschafft werden soll.

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Ein Grund für den Rückgang sehen Experten darin, dass das Gesundheitsministerium seit 2010 Verhütungsmittel finanziert. Zudem seien viele Einwanderinnen in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Fast 40 Prozent der Abbrüche nehmen in Spanien Migrantinnen vor, obwohl die Ausländerquote nur bei rund zwölf Prozent liegt.

Auf Druck konservativer Kreise und der katholischen Kirche hatte die spanische Regierung am Freitag eine Verschärfung des Abtreibungsrechtes auf den Weg gebracht. Statt der bisherigen Fristenlösung soll nun wieder das sogenannte Indikationsrecht eingeführt werden. Dem Regierungsentwurf zufolge sollen Frauen nur noch abtreiben dürfen, wenn ihre seelische oder körperliche Gesundheit in Gefahr ist oder sie Opfer einer Vergewaltigung waren.