Orthodoxer Metropolit: Homo-Ehe vernichtet traditionelle Familie

Orthodoxer Metropolit: Homo-Ehe vernichtet traditionelle Familie
Die Russisch-Orthodoxe Kirche hat die rechtliche Aufwertung homosexueller Lebensgemeinschaften in Westeuropa scharf angegriffen.

Die Gleichstellung schwuler und lesbischer Paare mit heterosexuellen Ehepaaren führe zu einer "Vernichtung der traditionellen Vorstellung von Ehe und Familie", erklärte der "Außenminister" der Orthodoxen, Metropolit Hilarion, am Freitag vor der 10. Vollversammlung des Weltkirchenrates in Busan, Korea. Damit verschärfte Hilarion den Streit zwischen den Orthodoxen und einigen protestantischen Kirchen Westeuropas, die eine liberale Politik gegenüber Homosexuellen befürworten und zum Teil Trauungen für Homo-Paare in Kirchen erlauben.

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Der Metropolit machte einen "kämpferischen Säkularismus" für die Verabschiedung der liberalen Homosexuellen-Gesetze verantwortlich. Hilarion sagte, die antichristliche Rhetorik vieler westlicher Politiker, habe die "völlige Verdrängung der Religion aus dem öffentlichen Leben" zum Ziel. Die Kirche aber müsse das traditionelle christliche Verständnis der Ehe als Bund zwischen Mann und Frau verteidigen, dessen wichtigste Aufgabe die Geburt und Erziehung von Kindern sei.

Die Russisch-Orthodoxe Kirche steht der Homosexualität traditionell ablehnend gegenüber. "Homosexuelle Propaganda" gilt in Russland als Straftat. Hingegen erhielten homosexuelle Partnerschaften in diesem Jahr in Frankreich und weiten Teilen Großbritanniens (England und Wales) den Status einer legalen Ehe. In den Niederlanden und anderen europäischen Ländern gilt die Homo-Ehe schon seit mehreren Jahren. Außerhalb Europas können Schwule und Lesben Ehegemeinschaften in einigen Bundesstaaten der USA, in einigen Ländern Lateinamerikas und in Neuseeland eingehen. In Deutschland können Homo-Paare eingetragene Lebenspartnerschaften eingehen.

Die Russisch-Orthodoxe Kirche ist die größte der 350 Mitgliedskirchen des Weltkirchenrates. Bei der zehnten Vollversammlung des ÖRK diskutieren 3.000 Teilnehmer über globale Themen wie Armut, Klimawandel und Frieden. Das Treffen endet am 8. November.