Theologe: Trauernde brauchen auch nach der Beerdigung viel Zuspruch

Theologe: Trauernde brauchen auch nach der Beerdigung viel Zuspruch
Trauernde Hinterbliebene sollten nicht nur rund um die Bestattung Zuspruch erfahren.

"Danach beginnt für sie die Zeit des Schweigens und einer vorübergehenden Vereinsamung", sagte der Bremer evangelische Theologe Klaus Dirschauer dem Evangelischen Pressedienst (epd). Denn nach der Beerdigung bleibe der Trauernde allein zurück, während angereiste Familienmitglieder und Freunde wieder in ihr eigenes Leben zurückkehrten.

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"Viele erwarten dann auch, dass es mit der Trauer irgendwann mal gut sein muss", sagte Dirschauer, der zum richtigen Umgang mit Betroffenen einen "Trauer-Knigge" verfasst hat. Tatsächlich habe der Hinterbliebene erst einmal ein ganzes Jahr zu durchleiden: "Das erste Weihnachten ohne den Verstorbenen, der erste Hochzeitstag, der erste Geburtstag." Festtage würden als besonders schmerzlich empfunden. Während dieses Trauer-Jahres sei es sehr wichtig, dass der Kontakt nicht abreiße: "Zeigen Sie dem Trauernden gegenüber Verständnis und Einfühlungsvermögen und signalisieren Sie: 'Ich bin für Dich da.'"

Klaus Dirschauer: Herzliches Beileid. Ein kleiner Knigge für Trauerfälle, München 2011, 4,90 Euro  Klaus Schäfer: Trösten - aber wie? Ein Leitfaden zur Begleitung von Trauernden und Kranken, Regensburg 2009, 16.95 Euro