Ex-Black-Panther nach mehr als 40 Jahren Einzelhaft gestorben

Ex-Black-Panther nach mehr als 40 Jahren Einzelhaft gestorben
Drei Tage nach seiner Haftentlassung und nach vier Jahrzehnten in Isolationshaft ist der frühere "Black-Panther"-Aktivist Herman Wallace am Freitag (Ortszeit) in New Orleans in Louisiana an Krebs gestorben.

Es sei "ein trauriger Tag für die Gerechtigkeit", erklärte Amnesty International. Der mit Wallace zusammen zu lebenslanger Haft verurteilte "Black Panther" Albert Woodfox bleibe in Isolationshaft. Nie in der US-Geschichte sei jemand so lange in Isolationshaft eingesperrt worden wie Wallace and Woodfox. Amnesty bezeichnete die Haftbedingungen als "grausam, unmenschlich und entwürdigend".

Wallace kam 1971 wegen bewaffneten Raubes in das berüchtigte Angola- Gefängnis in Louisiana. Wallace und Woodfox gründeten dort einen Ableger der radikalen "Black Panther Party". Sie hätten Mithäftlinge gegen die im Gefängnis weit verbreiteten Gewaltverbrechen und Vergewaltigungen organisiert. 1972 wurden die beiden wegen Mordes an dem Gefängniswärter Brent Miller belangt, und 1974 von einem weißen Geschworenengericht zu lebenslanger Haft verurteilt. Beide beteuerten ihre Unschuld. Sie würden wegen ihrer politischen Haltung verfolgt.

Menschenrechtsverbände setzten sich für Wallace und Woodfox ein, doch zahlreiche Berufungsanträge und Anträge auf Haftmilderung scheiterten. Erst am vergangenen Dienstag hob ein Bundesrichter das Urteil gegen Wallace auf. Der schwerkranke 71-Jährige wurde in ein Krankenhaus gebracht. Nach Angaben seiner Anwälte starb Wallace im Beisein von Freunden und Angehörigen.

Isolationshaft ist weit verbreitet im US-Justizvollzug. Der UN-Sonderberichterstatter über Folter, Juan Mendez, geht von 20.000 bis 25.000 Häftlingen in langfristiger Isolationshaft aus. Isolationshaft verursache "schwere psychische Schäden".