Taliban befreien rund 250 Gefangene in Pakistan

Taliban befreien rund 250 Gefangene in Pakistan
Bei einem Anschlag der radikal-islamischen Taliban auf ein Gefängnis in Pakistan sind etwa 250 Häftlinge entkommen. Eine Gruppe von rund 100 Taliban-Kämpfern in Polizei-Uniformen brach in der Nacht in die zentrale Haftanstalt in Dera Ismail Khan ein, wie pakistanische Medien am Dienstag berichteten.

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In dem Gefängnis befanden sich den Angaben zufolge mehr als 5.000 Häftlinge, darunter um die 300 Aufständische, die wegen Attentaten auf Polizei, Armee und religiöse Minderheiten einsaßen. Die Taliban töteten während des Angriffs auch zahlreiche schiitische Gefangene. Die verbotene Terrorgruppe Tehrik-i-Taliban Pakistan (TTP) bekannte sich zu der Tat. Der Anschlag erfolgte nur wenige Stunde vor der Wahl eines neuen Präsidenten in Pakistan.

Religiöse Spannungen zwischen Schiiten und Sunniten

Den Sicherheitskräften gelang es erst nach mehr als vier Stunden, die Lage unter Kontrolle zu bekommen. Die Angreifer kappten Stromleitungen, zündeten Bomben und beschossen das hochgesicherte Gefängnis mit Raketen. Über Megafone riefen sie die Namen bestimmter Gefangener aus, die sie befreien wollten.

Der Ort Dera Ismail Khan liegt sich im unruhigen Nordwesten Pakistans. Seit 2008 haben hier religiöse Spannungen zwischen den Schiiten, die in Pakistan in der Minderheit sind, und den Sunniten, zu denen auch die Taliban gehören, stark zugenommen.