Französischer Journalist aus irakischer Haft entlassen

Französischer Journalist aus irakischer Haft entlassen
Der französische Journalist Nadir Dendoune ist nach 23 Tagen wieder auf freiem Fuß. Er halte sich in der französischen Botschaft in Bagdad auf, berichtete der französische Fernsehsender TV5 Monde. Dendoune war am 23. Januar im Irak inhaftiert worden, weil er angeblich Fotos vom Hauptquartier des Geheimdienstes und von Polizeisperren gemacht hatte.

Nach Informationen der Familie wurde Dendoune am 5. Februar einem Ermittlungsrichter in Bagdad vorgeführt, der seine Haft verlängerte. Bei einer Pressekonferenz in Paris hatten drei seiner Geschwister am Mittwoch gesagt, sie machten sich Sorgen um den körperlichen und psychischen Zustand ihres Bruders. Die Familie hatte seit seiner Festnahme vor rund drei Wochen keinen Kontakt zu ihm.

Nadir Dendoune, der die französische, algerische und australische Staatsangehörigkeit besitzt, ist Sohn algerischer Einwanderer. Der 40-jährige Journalist war im Auftrag der Publikationen "Le Monde diplomatique" und "Courrier de l'Atlas" mit einem Pressevisum in den Irak eingereist.

Mehr als 21.000 Personen hatten in Frankreich eine Internet-Petition für die Freilassung des Journalisten unterzeichnet, unter ihnen bekannte Persönlichkeiten wie der Filmemacher Bertrand Tavernier. Auch zahlreiche Journalisten in den französischen Medien und die Organisation "Reporter ohne Grenzen" hatten sich der Forderung angeschlossen. Der Irak liegt in der von "Reporter ohne Grenzen" kürzlich veröffentlichten Rangliste der Pressefreiheit auf Platz 150.