Protest gegen rechtsextremen "Trauermarsch" in Weimar

Protest gegen rechtsextremen "Trauermarsch" in Weimar
Rund 500 Menschen haben nach Polizeiangaben am Samstag in Weimar friedlich gegen einen Aufmarsch von knapp 100 Neonazis demonstriert.

Die Polizei sprach am Nachmittag von einem Einsatz ohne größere Vorkommnisse. Beteiligt waren daran mehrere Hundert Beamte aus Thüringen, Bayern und Berlin. Das Weimarer Bürgerbündnis gegen Rechtsextremisten zeigte sich zufrieden mit der im Vergleich zum Vorjahr großen Beteiligung von Gegendemonstranten.

Die neonazistische Aktionsgruppe Weimarer Land hatte zum Jahrestag der Bombardierung Weimars am 9. Februar 1945 zu einem sogenannten Trauermarsch aufgerufen. Entgegen der ursprünglichen Planung verlief ihre Demonstrationsroute nicht durch die Weimarer Innenstadt und war schneller beendet als zuvor angemeldet.

Laut Bürgerbündnis sind die Februar-Aufmärsche der Neonazis im vorigen und in diesem Jahr ein Versuch, ähnlich wie in Dresden und in Magdeburg, auch in Weimar alljährliche Trauermärsche zu etablieren. Bei dem alliierten Luftangriff im Februar vor 68 Jahren wurden den Angaben zufolge rund 460 Menschen getötet und zahlreiche Kulturstätten zerstört.