Edik Mahmudyan, Kickboxer

Edik Mahmudyan, Kickboxer
„Ich glaube, dass ein Glaube, der aufgezwungen ist, kein Glaube ist. Denn Glaube ist eine Freiheit, eine Entscheidung, die von Herzen kommt.“
11.12.2022 - 08:40

Als Kickboxer feiert Edik Mahmudyan große sportliche Erfolge, wird Junior-Meister und mit 18 Jahren sogar Weltmeister. „Ich war schon sehr auf der Suche nach Anerkennung. Und beim Boxsport habe ich das gesehen. Wenn man dann wirklich einen reellen Erfolg hat, indem man in den Ring steigt und du siegst, kommst raus und die Anerkennung war riesig. Und das hat mir gut gefallen“, berichtet er rückblickend. Doch auf dem Höhepunkt seiner Karriere fragt er sich: Ist das alles? Edik Mahmudyan findet Antworten im christlichen Glauben. „Da ist ein Typ, Jesus, der sagt so: Hey, ich liebe dich aus deiner selbst heraus. Du musst kein Weltmeister sein. Du musst nicht jeden Tag soundso viel Gebete aufsagen, sondern hey, ich liebe dich bedingungslos. Und wenn ich dir meine Hand reiche und du sie annimmst, dann ist das dein Ticket für den Himmel. Und das hat mich fasziniert.“

Doch durch sein Konvertieren zum Christentum verliert der geborene Jeside fast den Kontakt zu seiner Familie. „Wenn du einmal aus der jesidischen Religion oder der Glaubens-Kultur raustrittst, dann kannst du da auch nicht wieder rein“, erklärt Edik Mahmudyan.  Als seine Eltern ihn mit einer jesidischen Frau verheiraten wollen, nimmt er Abstand von der eigenen armenischen Familie, für insgesamt viereinhalb Jahre. Mittlerweile hat der Kickboxer wieder Kontakt zu ihnen und sagt: „Ich habe heute eine Beziehung zu meiner Familie, ich habe das Gefühl, ich lerne neue Menschen kennen. Ich hatte noch nie eine bessere Zeit mit meiner Familie.“

Edik Mahmudyan bei „So gesehen - Talk am Sonntag“ mit Moderator Julian Sengelmann, 11. Dezember 2022, 08:40 Uhr in SAT.1