Tobias Lucht

Tobias Lucht
Regionalleiter der Arche in Hamburg
31.05.2020 - 08:30

Normalerweise betreut das christliche Sozialprojekt „Die Arche“ 500 Kinder in den Hamburger Brennpunkt-Stadtteilen Billstedt und Jenfeld, etwa 4.000 sind es bundesweit. Der Alltag dieser Kinder ist auch ohne Corona schon herausfordernd. Die Arche ist für viele ein Zufluchtsort – hier konnten sie spielen, Hausaufgaben machen und bekamen ein warmes Mittagessen. Manche Kinder waren bis zu 30 Stunden die Woche da. Doch in der Corona-Krise musste auch die Arche schließen. Trotzdem kümmert sich Lucht mit seinem Team gerade jetzt:

„Wir hatten eigentlich seit Tag 1 hier Familien, die angeklopft haben und nach Lebensmitteln gefragt haben“, so Tobias Lucht. Denn wenn die Schulen zu haben, fällt auch das kostenlose Schulessen weg. Daher packen er und seine Mitarbeiter Pakete mit Grundnahrungsmitteln wie Nudeln, Brot und Gemüse. Sie verteilen Leih-PCs, damit die Kinder überhaupt die Homeschooling-Aufgaben ihrer Lehrer empfangen können, lesen per Whatsapp-Sprachnachricht Gute-Nacht-Geschichten vor, auch Spielzeug wird verliehen und sie versuchen zu bemerken, wenn elterliche Überforderung in Gewalt umschlägt. Die Corona-Krise sei für alle Kinder schwierig, so Lucht. „Aber hier im Brennpunkt ist zu Hause oft nicht das Umfeld, das da Ausgleich schaffen kann.“

Trotzdem ist Lucht auch optimistisch: „Für mich persönlich ist mein Glaube an Jesus wirklich etwas, was mich trägt und was mir Mut gibt und wo ich auch sagen kann, ok, selbst wenn die Arche zu hat gibt es jemanden, der die Kinder im Blick, er hat sie lieb, er hat sie wertvoll gemacht. Sie sind mit vielen Talenten ausgestattet, und das hilft natürlich auch, kritische Situationen auszuhalten.“