Zur Geschichte von geistreich – was sind die Hintergründe?

Foto: geistreich.de
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Zur Geschichte von geistreich – was sind die Hintergründe?
Geistreich ist ein Drittmittelprojekt das zu 100 % von einem Bundesministerium gefördert wird. Die EKD betreibt es und es ist entstanden durch die Entwicklung von FernUniversität in Hagen und dem Institut für Wissensmedien.
24.10.2012
geistreich.de

Viele große verteilte Organisationen haben das gleiche Problem: Mitarbeitende haben die besten Ideen und Erfahrungen, schaffen es aber oft nicht, diese untereinander auszutauschen. So bleiben Chancen für die Verbesserung des eigenen Handelns oft ungenutzt.

Wie anders wäre die tägliche Arbeit in der Organisation, wenn es eine große Sammlung von erprobten und innovativen guten Praktiken für Mitarbeitende gäbe? Was wäre, wenn sich alle Mitarbeitenden, egal ob Profis oder Amateure, über ihre Erfahrungen austauschen könnten - unaufwendig, schnell und bundesweit?

Im Forschungsprojekt geistreich soll diese Vision für die Evangelische Kirche in Deutschland zur Realität werden. Dabei entstehen neue Konzepte zum Erfahrungsaustausch, die auch für andere Organisationen, gemeinnützig oder kommerziell, hilfreich sein können.

Vor diesem Hintergrund wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Europäischen Sozialfonds gefördert.

Die Partner bei geistreich

Im geistreich-Konsortium vereinen sich Erfahrungen verschiedenster Richtungen. So bringen die FernUniversität und das Institut für Wissensmedien Forschungs- und Entwicklungskompetenzen aus der Didaktik, der Psychologie, der Soziologie und der Informatik in das Projekt mit ein. Die Evangelische Kirche in Deutschland ist sowohl an der Forschung als auch am Einsatz in der Praxis beteiligt. Ihr Anliegen ist es, eine innovative Dienstleistung für die Landeskirchen bereitstellen zu können. Ein verbindendes Moment ist die Erfahrung im Bereich virtueller Gemeinschaften, sogenannter Online Communities.

FernUniversität in Hagen

Das Lehrgebiet Kooperative Systeme der FernUniversität in Hagen ist für die Gesamtprojektleitung und für die Gestaltung der Technologie verantwortlich. Die am geistreich-Projekt beteiligten Forscher haben langjährige Erfahrung in der Gestaltung von computervermittelten kooperativen Lernsystemen.

Institut für Wissensmedien

Das Institut für Wissensmedien untersucht Wissenserwerb und Wissenskommunikation mit digitalen Medien. Die Rahmenbedingungen effektiven Wissenstransfers- und Wissensentwicklung stehen im Zentrum der Forschungsinteressen des Teams, das an geistreich beteiligt ist. Das Team kann dabei auf eigene Forschungsergebnisse zu Barrieren und Fördermöglichkeiten beim Wissensaustausch sowie auf Erkenntnisse zum Community Building und Befunde zur kooperativen Wissenskonstruktion zurückgreifen und diese erweitern. Gleichzeitig werden die gewonnenen Erkenntnisse bei geistreich in der Praxis umgesetzt, wissenschaftlich untersucht und evaluiert.

Evangelische Kirche in Deutschland

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) mit ihren Gliedkirchen ist Entwicklungs- und Anwendungspartner des Forschungsprojekts geistreich. Zur Unterstützung der landeskirchlichen Arbeit in Kirchenkreisen und Gemeinden soll die Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen gestärkt werden und ihr Erfahrungswissen erhoben werden. Im Rahmen des Reformprozesses der EKD, der 2006 mit der Veröffentlichung des Textes "Kirche der Freiheit" begann, ist die EKD daran interessiert, die zahlreichen neuen innovativen Projekte zu sammeln und die Vernetzung von Dekan/innen, Pfarrer/innen und Kirchenvorständen zu verbessern.