Zentralratspräsident Schuster sieht keinen Grund für Auswanderung

Zentralratspräsident Schuster sieht keinen Grund für Auswanderung
Der Präsident des Zentralrates der Juden, Josef Schuster, sieht ungeachtet des tödlichen Anschlags auf den Wachmann einer Synagoge in Kopenhagen keinen Grund für die in Deutschland lebenden Juden, das Land zu verlassen.

"Ich halte jüdisches Leben in Deutschland weiterhin für möglich und sehe derzeit keinen Grund, warum Juden Deutschland verlassen sollten", sagte Schuster der "Berliner Zeitung" (Dienstagsausgabe). Voraussetzung sei allerdings, dass jüdische Einrichtungen weiterhin gut geschützt würden, fügte er hinzu.

Schuster sagte, er vertraue sowohl der Bundesregierung als auch den Sicherheitsbehörden. Die Angst vor Terroranschlägen sollte möglichst kein Grund sein, das eigene Land zu verlassen. "Denn dann hätten die Terroristen schon eines ihrer Ziele erreicht", sagte Schuster.

Nach dem tödlichen Anschlag von Kopenhagen war zu Wochenbeginn die Debatte über eine Auswanderung von Juden und die Sicherheit jüdischer Einrichtungen neu aufgebrochen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sicherte den Juden in Deutschland ihre Unterstützung zu. Man werde alles dafür tun, dass die Sicherheit jüdischer Einrichtungen und die Sicherheit der Bürger, die jüdischer Herkunft sind, gewährleistet werde, sagte sie am Montag in Berlin.