Diakonie-Präsident weist Kritik am Kirchenasyl zurück

Diakonie-Präsident weist Kritik am Kirchenasyl zurück
Diakonie-Präsident Ulrich Lilie hat die Kritik von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) am Kirchenasyl mit deutlichen Worten zurückgewiesen.

###mehr-links### Dessen Kritik verrate "ein bestürzend formales Verständnis des Rechtsstaats", erklärte Lilie am Freitag in Berlin. Ein aktives Gemeinwesen lebe nicht nur von Richterrecht und Rechtsordnung, sondern auch von Regulativen der Zivilgesellschaft. De Maizière hatte den Kirchen vorgeworfen, das Kirchenasyl zu missbrauchen und sich über geltendes Recht hinwegzusetzen.

###mehr-artikel### Selbstverständlich sei die Kirche kein rechtsfreier Raum, sagte Lilie. "Aber Kirchen sind immer auch Schutzräume für Menschen in besonderen Notlagen gewesen", ergänzte er. Bundesweit gebe es derzeit rund 200 Fälle von Kirchenasyl mit 359 Personen und einer Anerkennungsquote von mehr als 75 Prozent. "Damit kann von einer Unterwanderung rechtstaatlicher Prinzipien nicht ernsthaft die Rede sein", sagte der Präsident des evangelischen Wohlfahrtverbandes.