Bundestag gedenkt der Terroropfer von Paris

Bundestag gedenkt der Terroropfer von Paris
Mit einer Rede des Bundestagspräsidenten, einer Regierungeserklärung und einer Debatte widmet sich der Bundestag heute den Terroranschlägen von Paris.

Mit einer Schweigeminute hat der Bundestag am Donnerstag der Opfer der Terroranschläge in Paris gedacht. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) verurteilte die Attentate als demonstrativen Angriff auf die freie und offene Gesellschaft, "auf unsere Überzeugungen und Werte". Lammert rief dazu auf, sich davon nicht einschüchtern zu lassen und die Freiheit von Meinung und Presse entschlossen zu verteidigen.

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Der Parlamentspräsident warnte zudem davor, den Islam als Religion für die brutalen Taten verantwortlich zu machen. "Unser Gegner ist nicht der Islam, sondern der Fanatismus, nicht Religion, sondern Fundamentalismus", sagte Lammert. Wer in Deutschland gegen die angebliche Islamisierung des Abendlandes auf die Straße gehe, "betreibt Demagogie statt Aufklärung", betonte Lammert. Jeder, der an Aufklärung interessiert sei, müsse sich fragen, ob er Muslimen aufgeschlossen gegenübertrete.

Trotzdem bleibe die Frage, warum im Namen Allahs noch immer Menschen verfolgt, drangsaliert und getötet würden, sagte Lammert. Er dankte den muslimischen Verbänden in Deutschland für ihr klares Bekenntnis gegen Terror bei der Mahnwache in Berlin am Dienstagabend. Gleichzeitig verlangte er aber auch eine Debatte, wie künftig solche Taten verhindert werden können. Diese Frage "ist durch Tabuisierung nicht zu beantworten", sagte er.

In der vergangenen Woche hatten zwei Männer die Redaktion des Satire-Magazins "Charlie Hebdo" überfallen und zwölf Menschen getötet. Darunter waren vier Zeichner des Magazins, das wiederholt durch Mohammed-Karikaturen für Aufsehen sorgte. Bei einem weiteren Anschlag in einem jüdischen Supermarkt inParis wurden vier jüdische Geiseln getötet. Insgesamt starben 17 Menschen.