Rheinische Kirche: Islam nicht für Terror verantwortlich machen

Foto: epd-bild/Stefan Boness/Ipon
Rheinische Kirche: Islam nicht für Terror verantwortlich machen
Die Evangelische Kirche im Rheinland warnt davor, den Islam pauschal für die jüngsten Terroranschläge in Frankreich und Nigeria verantwortlich zu machen. "Die Attentäter berufen sich bei ihren Verbrechen auf den Islam. Aber klar ist: Sie handeln nicht im Namen des Islam", heißt es in einer am Sonntagabend in Bad Neuenahr verbreiteten Erklärung der Kirchenleitung. Keine Religion dürfe dazu missbraucht werden, um Gewalt zu rechtfertigen.

###mehr-artikel###Die Kirchenleitung dankte den Islamverbänden in Deutschland für ihre umgehende Distanzierung von den Terrorakten. Sie hätten unmissverständlich deutlich gemacht, "dass es auch aus ihrer Sicht in keiner Religion und keiner Weltanschauung auch nur einen Bruchteil einer Rechtfertigung für solche Taten gebe und dass der muslimische Glaube verraten werde und muslimische Prinzipien durch die menschenverachtenden Bluttaten in den Schmutz gezogen würden".

Bei mehreren Terroranschlägen in Paris waren in den vergangenen Tagen 17 Menschen getötet worden. In Nigeria überfiel die islamistische Terrorgruppe Boko Haram nach Angaben eines ranghohen Regierungsbeamten am Mittwoch die nördliche Stadt Baga und tötete dabei bis zu 2.000 Menschen. Andere Quellen sprechen von mehreren hundert Toten.

###mehr-links###In der westlichen Gesellschaft lebten Menschen mit verschiedenen Überzeugungen, Weltanschauungen und Religionen zusammen, heißt es in der Erklärung weiter, die zum Auftakt der in Bad Neuenahr tagenden Landessynode verbreitet wurde. Daher müssten sich Religionen und Gläubige dem Dialog stellen. "Dazu gehört es aber auch, dass wir hinterfragt werden, auch durch Satire. Dies hält der Glaube aus und muss es aushalten." Christen müssten für den Dialog sowie für Freiheit und Menschenrechte einstehen.