Kardinal Marx: Anschlag darf Religionen nicht spalten

Reinhard Kardinal Marx
Foto: dpa/Uwe Zucchi
Kardinal Marx: Anschlag darf Religionen nicht spalten
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, hat sich entsetzt über den Anschlag auf das Pariser Satire-Magazin "Charlie Hebdo" geäußert.

Die Morde seien "ein brutaler Angriff auf die Werte und die Rechtskultur, die ein modernes Land auszeichnen", erklärte Kardinal Marx am Donnerstag in Bonn. Zugleich stelle der Anschlag den Versuch dar, das friedliche Zusammenleben der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen und der Religionen zu zerstören. Dem müsse ein klares Nein entgegengesetzt werden.

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"Wir lehnen es ab, Mördern und Extremisten den Gefallen zu tun, sie als legitime Vertreter einer Religionsgemeinschaft zu betrachten und damit das in Europa in der Regel gute Miteinander von Christen und Muslimen in Gefahr zu bringen", betonte der Münchner Erzbischof. Er appellierte aber zugleich an die Islam-Vertreter, "tiefer der Frage nachzuspüren, was manche Muslime - gerade unter den jungen Leuten - heute anfällig macht für ein derart extremistisches und menschenfeindliches Verständnis der eigenen Religion".

Am Mittwoch hatten schwer bewaffnete Männer die Redaktion von "Charlie Hebdo" in Paris überfallen und um sich geschossen. Dabei wurden zwölf Menschen getötet und elf verletzt. Die Zeitschrift hatte in der Vergangenheit mehrmals Mohammed-Karikaturen gedruckt.