Videobotschaften sollen Jugendliche vor Islamisten warnen

Videobotschaften sollen Jugendliche vor Islamisten warnen
Mit Kurzfilmen in sozialen Netzwerken will die Bundeszentrale für politische Bildung Jugendliche vor islamistischer Propaganda warnen.

Für die Kampagne seien etwa Videobotschaften von Rappern oder jungen Imamen geplant, sagte Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale mit Sitz in Bonn, dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". "Wir wollen Jugendlichen, die Gefahr laufen, der Propaganda des sogenannten 'Islamischen Staates' auf den Leim zu gehen, zeigen: Ihr könnte euch auch anders entscheiden."

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Es gehe darum, über soziale Netzwerke eine junge Zielgruppe anzusprechen, die von den klassischen Formaten der politischen Bildung nicht erreicht werde, sagte Krüger. Im Rahmen der Kampagne, die laut Krüger zurzeit konzipiert wird, sind auch Erklärfilme geplant. "Aber das werden sicher keine Schockvideos sein, in denen die Gräueltaten des 'Islamischen Staats' zu sehen sind", betonte der Präsident der Bundeszentrale mit Blick auf einen entsprechenden Film, mit dem die US-Regierung vor der radikalislamischen Miliz warnt.

Auch werde die Bundeszentrale nicht wie das US-Außenministerium direkt auf islamistische Propaganda auf Twitter reagieren. "Das mag in manchen Fällen sinnvoll sein, dafür sind wir allerdings nicht die richtigen", sagte Krüger.

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Mit Videobotschaften von Prominenten hat die Behörde nach Krügers Worten bereits bei einer Kampagne gegen Neonazis gute Erfahrungen gemacht. Die Clips, die bekannte YouTuber zeigten, seien "millionenfach angeklickt" worden. Wichtig sei, dass die gezeigten Personen unter den Jugendlichen eine hohe Glaubwürdigkeit hätten.