Vermutlich über 100 Tote bei Geiselnahme in pakistanischer Schule

Vermutlich über 100 Tote bei Geiselnahme in pakistanischer Schule
Bei einem Angriff der radikalislamischen Taliban auf eine Schule im Nordwesten Pakistans sind am Dienstag vermutlich mehr als 100 Menschen getötet worden.

Der Ministerpräsident der Khyber-Pakhtunkhwa-Provinz, Pervez Khattak, erklärte, dass 84 Kinder getötet wurden. Insgesamt gebe es 104 Todesopfer.

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Etwa fünf in Armee-Uniform gekleidete Kämpfer waren am Morgen in die von der pakistanischen Armee geführte "Army Public School" in der Großstadt Peschawar eingedrungen und hatten Lehrer und Schüler als Geiseln genommen. Die Schule hat um die 500 Schüler. Die pakistanischen Taliban bekannten sich zu dem Angriff. Pakistans Premierminister Nawaz Scharif sprach von einer "nationalen Krise".

Schüler versteckten sich Augenzeugenberichten zufolge unter ihren Tischen, um sich vor den Schüssen der Terroristen zu schützen, von denen einige auch Sprengstoffwesten trugen. Mindestens eine Explosion erschütterten das Schulgebäude. Das pakistanische Militär begann damit, das Schulgelände zurückzuerobern und Schüler und Lehrer zu evakuieren.

Die pakistanische Taliban-Gruppierung Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) erklärte sich für den Anschlag verantwortlich. "Unseren Leuten ist es gelungen, an diesem Morgen in die Armee-Schule in Peschawar einzudringen", sagte TTP-Sprecher Omar Khorasani der pakistanischen Zeitung "The Express Tribune". Als Grund nannte er die Operationen der pakistanischen Armee gegen islamistische Terrorgruppen im Nordwesten des Landes.

Terroranschläge gegen Zivilisten gehören in Pakistan zum Alltag. Anschläge auf Schulen richteten sich bislang jedoch zumeist gegen Lehrer und Personal.