BA-Chef Weise: Mindestlohn nicht der große Jobkiller

BA-Chef Weise: Mindestlohn nicht der große Jobkiller
Der ab Januar geltende gesetzliche Mindestlohn wird nach Einschätzung des Vorstandschefs der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, nicht zum massenhaften Abbau von Arbeitsplätzen führen. Der Mindestlohn werde "nicht der große Jobkiller sein", sagte Weise der "Passauer Neuen Presse" (Samstagsausgabe).

"Der Mindestlohn ist eingepreist und in unseren Prognosen schon berücksichtigt. Unsere Experten sagen, dass die 8,50 Euro auch dazu führen können, dass einige Stellen zukünftig sogar schneller besetzt werden, wenn sie durch bessere Entlohnung attraktiver werden", sagte der BA-Chef. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit werde sich im kommenden Jahr fortsetzen, wenn auch langsamer als 2014.

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Ab dem 1. Januar 2015 gilt in Deutschland ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro. Nach Angaben der Bundesregierung werden rund 3,7 Millionen Beschäftigte im Niedriglohnsektor von der Neuregelung profitieren. Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft hatte jüngst die Befürchtung geäußert, dass die allgemeine Lohnuntergrenze Arbeitsplätze kosten werde.

Nach Einschätzung des BA-Chefs werden es in bestimmten Regionen und Branchen insbesondere in Ostdeutschland einige Unternehmen schwer haben, höhere Preise durchzusetzen und so die Mehrkosten durch den Mindestlohn wieder hereinzuholen. "Das könnte Arbeitsplätze gefährden", räumte Weise ein.

Durch den Mindestlohn werden laut Weise die Ausgaben für Hartz-IV-Aufstocker sinken. "Aus der Grundsicherung herauskommen werden vor allem Aufstocker, die Vollzeit arbeiten und mit dem Lohn bisher ihren Bedarf nicht abdecken konnten. Das werden nach unseren Prognosen rund 60.000 von 1,3 Millionen Aufstockern sein", sagte der BA-Chef.