Rekord-Ernte erwartet - Hunger in Afrika nimmt dennoch zu

Rekord-Ernte erwartet - Hunger in Afrika nimmt dennoch zu
Weltweit werden in diesem Jahr rund 2,5 Milliarden Tonnen Getreide geerntet werden. Nichtsdestoweniger sind immer mehr Länder von Junger bedroht. Ein Gründe dafür sind etwa die Ebola-Epidemie und die Konflikte im Nahen Osten und Afrika.

In diesem Jahr wird weltweit so viel Getreide geerntet wie nie zuvor. Gute Erträge in Europa und eine Rekord-Mais-Ernte in den Vereinigten Staaten werden insgesamt rund 2,5 Milliarden Tonnen Getreide liefern, wie die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) am Donnerstag in Rom bekanntgab. Damit könnten die Vorräte auf das höchste Niveau seit dem Jahr 2000 aufgefüllt werden.

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Dennoch sind den Angaben zufolge immer mehr Staaten von Hunger bedroht. Gründe dafür seien die Folgen der Ebola-Epidemie und die Konflikte vor allem in Syrien, im Irak, in der Zentralafrikanischen Republik sowie im Sudan. 38 Länder weltweit sind den Angaben zufolge von Nahrungsmittelknappheit bedroht, 29 davon in Afrika. Darunter seit kurzem auch Kenia.

Die Ebola-Epidemie belaste Landwirtschaft und Ernährung in ganz Westafrika in erheblichem Ausmaß, vor allem in Guinea, Liberia und Sierra Leone. Schlechte Wetterbedingungen reduzierten laut FAO überdies die Ernten in der Sahel-Zone. Allein in Senegal lagen die Erträge knapp 40 Prozent unter dem Durchschnitt.

In Syrien und den angrenzenden Ländern haben laut FAO infolge des anhaltenden Konflikts mittlerweile 6,8 Millionen Menschen nicht genug zu essen. Auch im Irak sei die Versorgungslage kritisch, da sich die Zahl der Binnenflüchtlinge binnen eines Jahres verdreifacht habe. Sie liege nun bei 2,8 Millionen.

Nachdem die Getreideernte in der Zentralafrikanischen Republik in diesem Jahr knapp
60 Prozent unter dem Durchschnitt lag, ist dort der UN-Organisation zufolge mittlerweile ein Drittel der Bevölkerung auf Lebensmittelhilfe angewiesen. In dem Land brauche etwa jeder vierte Haushalt die eigenen landwirtschaftlichen Produkte auf, um zu überleben. Wachsende Gewalt erschwere seit Oktober die Lage der Bevölkerung.