Weiterhin kein Lebenszeichen von entführten syrischen Bischöfen

Weiterhin kein Lebenszeichen von entführten syrischen Bischöfen
Das Schicksal der beiden entführten syrischen Erzbischöfe, die dieses Jahr mit dem Weimarer Menschenrechtspreis geehrt werden, ist weiter ungewiss.

Die Auszeichnung für Mor Gregorius Yohanna von der syrisch-orthodoxen Kirche und Boulos Yazigi von der griechisch-orthodoxen Kirche in Aleppo werde am 10. Dezember in Weimar von Vertretern ihrer Kirchen entgegengenommen, teilte die Stadt Weimar am Dienstag mit. Der Preis wird seit 1995 jährlich vergeben und ist mit 2.500 Euro dotiert.

Die Auszeichnung würdigt den Einsatz der Geistlichen, die seit mehr als eineinhalb Jahren verschwunden sind, als Botschafter und Vermittler im anhaltenden Bürgerkrieg in Syrien. Die Bischöfe seien Befürworter des friedlichen Miteinanders und der Koexistenz verschiedener ethnischer und religiöser Gruppen in ihrem Land, hieß es. Beide hätten immer wieder zu Versöhnung, Vergebung und Dialog aufgerufen und versucht, Wege zur Beendigung der Gewalt und zur Wahrung der nationalen Einheit Syriens aufzuzeigen.

Die Bischöfe wurden auf dem Weg zu Verhandlungen über die Freilassung eines entführten Priesters am 22. April 2013 selbst verschleppt. Seither fehlt von Mor Gregoruis Yohanna Ibrahim und Boulos Yazigi jedes Lebenszeichen. Die Stadt Weimar hat ihren Menschenrechtspreis in den vergangenen 20 Jahren an Persönlichkeiten und Initiativen unter anderem aus Bosnien, Deutschland, Jamaika, Kolumbien, dem Kongo, Kuba, Tschetschenien, der Türkei und dem Gaza-Streifen verliehen.