Oldenburgische Kirche will "gravierende" Mängel in ihrer Verwaltung aufarbeiten

Oldenburgische Kirche will "gravierende" Mängel in ihrer Verwaltung aufarbeiten
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg will "gravierende Mängel" in ihrer Verwaltung aufarbeiten. Nach einem Beschluss der Landessynode vom Samstag im niedersächsischen Rastede wird ein Verwaltungsexperte der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) die Aufarbeitung federführend begleiten.

Das Kirchenparlament beauftragte zudem eine synodale Arbeitgruppe mit der Ursachenforschung in allen Bereichen der Verwaltung. In einem Bericht des Oberrechnungsamtes der EKD ist von Missständen die Rede, die sich über viele Jahre angehäuft hätten. Unter anderem wurde festgestellt, dass ausstehende Kindergartenbeiträge der Eltern über Jahre hinweg nicht angemahnt wurden. Mehrere Hunderttausend Euro stünden noch aus. Auch in anderen Bereichen gebe es einen mehrjährigen Arbeitsstau.

Der juristische Oberkirchenrat Wolfram Friedrichs (51) übernahm in der vergangenen Woche die politische Verantwortung und trat von seinen Ämtern zurück. Bischof Jan Janssen zollte Friedrichs vor der Synode "großen Respekt". Synodenpräsidentin Sabine Blütchen lobte die "nüchternen" Reaktionen der Kirchenparlamentarier auf das  Verwaltungsdesaster. Trotz des "Ärgers, dass Defizite da sind" habe die Synode des Mitarbeitenden der Verwaltung ihre Unterstützung bei der Aufarbeitung zugesagt. Zur oldenburgischen Kirche zählen 117 Gemeinden, ihr gehören derzeit rund 440.000 Mitglieder an.