Misshandelter Flüchtling wirft Heimleitung Untätigkeit vor

Misshandelter Flüchtling wirft Heimleitung Untätigkeit vor
Ein Flüchtling, der in der Asylunterkunft in Burbach von Wachleuten misshandelt wurde, hat der Heimleitung Untätigkeit vorgeworfen. Der Algerier Marwan Rahmani sagte dem Hamburger Nachrichtenmagazin "stern", er habe die Übergriffe anzeigen wollen und sich bei der Heimleitung beschwert. "Doch nichts ist passiert."

Ein Ende September bekanntgewordenes Foto zeigt, wie ein Wachmann dem am Boden liegenden Rahmani seinen Schuh in den Nacken drückt. Mittlerweile wird gegen den Wachmann und mehrere andere Mitarbeiter privater Sicherheitsdienste ermittelt, die in Burbach, Essen und Bad Berleburg Flüchtlinge gequält oder verletzt haben sollen.

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Auch gegen den Leiter der Burbacher Einrichtung und die Betreiberfirma European Homecare (EHC) laufen Ermittlungen, weil sie von den Übergriffen gewusst haben sollen. NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) entzog EHC am Dienstag den Betrieb des Heims in Burbach, die Betreuung liegt nun beim Roten Kreuz.

Rahmani berichtet im "stern" von den Umständen der Misshandlung. Wachleute hätten am späten Abend sein Zimmer gestürmt, nachdem eine Flasche von seiner Fensterbank gefallen sei, die er zur Kühlung dorthin gestellt habe. Die Sicherheitskräfte hätten ihn mit Handschellen gefesselt und schließlich in ihrem Zimmer misshandelt. "Ich hörte ihr Gelächter", sagte der Algerier.

Als kurz danach die Polizei ins Heim kam, gaben die Wachleute nach Rahmanis Schilderung an, dass er randaliert habe. Er selbst habe sich wegen mangelnder Sprachkenntnisse nicht verständlich machen können, sagte der Asylbewerber.

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Der Wachmann Markus H., der an der Misshandlung beteiligt gewesen sein soll, hatte dagegen am Montag auf "Spiegel Online" erklärt, Rahmani sei aggressiv gewesen. Deswegen hätten die Wachleute ihn niedergerungen und "aus Übermut" dann das Foto geschossen. "Ich schäme mich dafür", sagte H.