Deutscher Kurienkardinal lehnt Abschaffung des Zölibats ab

Deutscher Kurienkardinal lehnt Abschaffung des Zölibats ab
Der deutsche Kurienkardinal Walter Brandmüller hat die Abschaffung des Zölibats und die Einführung des Frauenpriestertums entschieden abgelehnt.

"Wir beziehen bezüglich des Glaubens klare Grenzen", sagte der frühere Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaft im Interview mit dem Magazin "Zeit Geschichte". "Ein 'Laisser-faire, Laisser-aller' würde bedeuten, der Zerstörung der Kirche von innen tatenlos zuzusehen." Glaubenslehre und Sakramente dürften nicht infrage gestellt werden.

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Brandmüller (85) sieht zudem den Protestantismus im Widerspruch zum katholischen Glauben. "Nach wie vor ist die Kirche im Sinne Luthers eine rein geistige Größe", sagte er. Eine Ökumene, die evangelische und katholische Gläubige vereine, könne in dieser Glaubenslehre nicht existieren. Der ehemalige vatikanische Chefhistoriker warnte vor der Verabsolutierung des Individuums: "Pragmatismus und Utilitarismus sind die großen Häresien der Gegenwart." Zugleich hält Brandmüller die Begeisterung für den neuen Papst Franziskus für oberflächlich. "Wäre diese Bewegung eine religiöse, wären die Kirchen voll."