Solidaritätsaktion via Facebook für vertriebene Christen

Solidaritätsaktion via Facebook für vertriebene Christen
Im sozialen Netzwerk Facebook haben sich am Dienstag zahlreiche Menschen mit den Christen im Irak solidarisiert.

Viele Facebook-Nutzer haben ihre Profilbild geändert und es durch den arabischen Buchstaben "N" ersetzt. Mit diesem Buchstaben markieren Anhänger der radikalislamischen Miliz "Islamischer Staat" (IS) die Häuser von Christen in Mossul, um sie zu vertreiben. "N" steht für "Nazarener", was mit Christen gleichgesetzt wird.

Die Terrorgruppe IS hatte Mossul Anfang Juni eingenommen. Medienberichten zufolge hatten die Extremisten den in der Stadt lebenden Christen ein Ultimatum gestellt, das am Wochenende ausgelaufen war.

Darin stellten die sunnitischen Extremisten die christliche Minderheit vor die Wahl, zu konvertieren oder eine Sondersteuer zu zahlen. Anderenfalls würden sie ermordet. Seither sind nahezu alle Christen aus der Stadt geflohen.

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Prominenter Teilnehmer der Facebook-Aktion ist der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Michael Diener. Er wünsche sich von Menschen muslimischen Glaubens eine Distanzierung vom "barbarischen und unmenschlichen Verhalten" der Milizen in Mossul, schreibt er. "Mein verändertes Profilbild soll zeigen: ich bin auch einer von denen, die mit diesem Jesus unterwegs sind und ich leide mit meinen Schwestern und Brüdern, die um ihres Glaubens willen verfolgt werden." Diener distanziert sich gleichzeitig von allen "Islamhassern", die den Islam generell für gewalttätig, menschenverachtend und militant hielten.