Anschlag auf jüdisches Zentrum in Argentinien von 1994 weiter unklar

Anschlag auf jüdisches Zentrum in Argentinien von 1994 weiter unklar
In Argentinien ist am Freitag der Opfer des Anschlags auf das jüdische Zentrum AMIA in Buenos Aires vor 20 Jahren gedacht worden.

Bei der Explosion am 18. Juli 1994 waren 85 Menschen getötet und 300 verletzt worden. Unter dem Motto "20 Jahre - Nicht ein Tag ohne Vergessen" fand der zentrale Gedenkakt vor der AMIA in der Hauptstadt Buenos Aires statt. Jüdische Organisationen machen für den Anschlag den Iran verantwortlich.

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Bis heute liegen die Hintergründe im Dunkeln. "Die Straflosigkeit macht Argentinien zu einem verwundbaren Land", sagte Ralph Tomás Saiegh, Vizepräsident der AMIA. Er forderte die Regierung zu mehr Anstrengungen bei der Suche nach den Schuldigen auf. Präsidentin Cristina Kirchner und ranghohe Regierungsmitglieder waren dem Akt ferngeblieben.

In einer Videobotschaft forderte auch Papst Franziskus die Aufklärung des Anschlags. Er bete für die Opfer, erklärte der Papst: "Möge endlich Gerechtigkeit widerfahren." Der Papst war zum Zeitpunkt des Anschlages Weihbischof von Buenos Aires. Der Terrorismus könne nur zerstören, nicht aufbauen, erklärte er.

Der Bombenanschlag, der auch rund 400 Gebäude und Geschäfte beschädigte oder zerstörte, ist der bisher schlimmste Terrorakt in Argentinien. In dem südamerikanischen Land leben etwa 150.000 Juden. Die jüdische Gemeinde in Buenos Aires gilt nach New York als zweitgrößte außerhalb Israels.

Der Anschlag auf AMIA löste die größte Ermittlungsaktion der argentinischen Justizgeschichte aus, die jedoch von Pannen und häufigen Personalwechseln überschattet wurde. Die Akten umfassen über 250.000 Seiten. Bis heute wurde niemand zur Rechenschaft gezogen.