"Zwölf Stämme": Pflegeeltern treffen sich zum Erfahrungsaustausch

"Zwölf Stämme": Pflegeeltern treffen sich zum Erfahrungsaustausch
Pflegeeltern der Kinder der umstrittenen Sekte "Zwölf Stämme" treffen sich an diesem Samstag erstmals zu einem Erfahrungsaustausch.

Das Treffen finde an einem Ort statt, der nicht bekanntgegeben werde, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes Donau-Ries dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag. An dem Treffen werden auch Vertreter des Jugendamts Donaus-Ries und des Bayerischen Landesjugendamtes teilnehmen. Sie sollen den Eltern beratend zur Seite stehen, hieß es.

###mehr-artikel###

Die "Zwölf Stämme" kritisierten das Vorgehen. Das Jugendamt plane, einen Sektenexperten mit den Pflegeeltern sprechen zu lassen, "um sie gegen den Glauben und die Religion der Eltern zu indoktrinieren", heißt es in einer Mitteilung der Gemeinschaft. Die Sprecherin des Landratsamtes wies diese Darstellung zurück. Es gehe lediglich darum, dass Jugendamtsvertreter für die Fragen der Pflegeeltern zur Verfügung stünden.

Eltern in der Sekte war von den Familiengerichten in Nördlingen und Ansbach im September 2013 das Sorgerecht für rund 40 in der Sekte lebenden Kinder entzogen. Den Eltern wurde eine "erhebliche und dauerhafte Kindesmisshandlung" vorgeworfen. Sie sollen aus religiösen Gründen ihre Kinder mir Ruten "gezüchtigt" haben.  Nach Angaben des Landratsamtes Donau-Ries waren zuletzt zehn Kinder in Pflegefamilien untergebracht.