Obama: "Wir werden immer ein AAA-Land sein"

Obama: "Wir werden immer ein AAA-Land sein"
US-Präsident Barack Obama zeigt sich trotz der herabgestuften US-Kreditwürdigkeit und jüngster Börsenturbulenzen demonstrativ optimistisch für die Zukunft des Landes. Die Probleme der USA seien "lösbar", sagte Obama am Montag in Washington. "Und wir wissen, was wir zu tun haben, um sie zu lösen", betonte er.

Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hatte am Freitag den USA die Bestnote "AAA" entzogen und die Bonität auf "AA+" abgestuft. Die Agentur begründete dies mit dem jüngsten Schuldenabkommen. Die amerikanischen Börsen setzten am Montag den schon vergangene Woche begonnenen Absturz fort.

Die Märkte seien weiterhin der Auffassung, dass die USA ein "AAA"-Rating verdienten, sagte Obama. Der Präsident zitierte US-Investorenlegende Warren Buffett, der betonte habe: "Wenn es ein AAAA-Rating geben würde, würde ich es den Vereinigten Staaten geben." Er selbst und die meisten Investoren sähen es genauso, sagte der Präsident. "Egal, was eine Ratingagentur meint, wir waren immer und werden immer ein AAA-Land sein", betonte Obama.

Das Problem der USA sei nicht die Glaubwürdigkeit des Landes als Schuldner, sondern, ob man auf lange Sicht das Schuldenproblem in den Griff bekomme, sagte der Präsident. Dazu gebe es eine ganze Reihe von Ideen. Woran es fehle, sei der politische Wille zu Lösungen. Eine viel unmittelbarere Sorge der Amerikaner, aber auch der Märkte, sei die hohe Arbeitslosigkeit und das schwache Wachstum.

Kurse brachen weiter ein

Allen Bemühungen der Politik zum Trotz hat sich die Talfahrt der Börsen rund um den Globus in Folge der Schuldenkrise in den USA und Europa fortgesetzt. Nach den Kursstürzen der Wall Street am Montag erlebten die Börsen im Asien-Pazifik-Raum gleich nach Handelsbeginn neue Verluste. Der Dow Jones Industrial verlor über 600 Punkte und ging am Montagabend unter 11.000 Punkten aus dem Handel - dem tiefsten Schlussstand seit dem 4. Oktober 2010.

In Tokio verlor der wichtige Nikkei-Index für 225 führende Werte am Dienstag innerhalb weniger Minuten 342,31 Punkte oder 3,76 Prozent und sackte damit erstmals seit Mitte März unter die 9000-Punkte-Marke auf den Stand von 8755,25 Punkten. Der breiter gefasste Topix sank um 27,06 Punkte oder 3,46 Prozent auf 755,8 Punkte.

Kurz zuvor hatten auch die Börsen in Neuseeland und Australien eine weitere Aktien-Talfahrt erlebt. In Wellington sank der Index NZX 50 gleich nach Handelsbeginn am Dienstag um 92 Punkte oder 3 Prozent auf 3093 Zähler. An der Börse in Sydney fielen der ASX 200 um 150 Punkte oder 3,6 Prozent auf das neue Tief von unter 4000 Punkten - zum ersten Mal seit zwei Jahren. In Seoul lag das Minus an der Börse am Morgen gleich bei 6 Prozent, wie der BBC berichtete.

Lob für Italien und Spanien

Der Dow Jones schloss am Montagabend mit minus 5,55 Prozent auf 10.809,85 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 brach um 6,66 Prozent auf 1119,46 Punkte ein und auch die Nasdaq-Indizes zeigten sich nach ihren insgesamt sieben- und achtprozentigen Verlusten in der Vorwoche erneut extrem schwach: Der Nasdaq 100 verlor 6,11 Prozent auf 2060,29 Punkte und der Composite-Index noch deutlichere 6,90 Prozent auf 2357,69 Punkte.

EU-Ratspräsident Herman van Rompuy hat die Sparbemühungen Italiens und Spaniens gelobt. "Diese Entscheidungen werden zur finanziellen Stabilität in der Eurozone beitragen", sagte Van Rompuy in Brüssel. Die Bundesregierung lobte das gemeinsame Handeln von Europa und der Weltgemeinschaft zur Eindämmung der Börsen-Turbulenzen. Deutschland und Frankreich, die EZB, die G7- und G20-Staaten seien mit ihren Erklärungen zur Krise koordiniert vorgegangen. Dazu sagte Vize-Regierungssprecher Christoph Steegmans: "Ich glaube, dass Sie einen eindrucksvollen Beleg haben, dass die in Europa und teilweise auch weltweiten Handelnden mit einer sehr deutlichen und einheitlichen Stimme sprechen."

dpa