Wildlife gardening, Teil 5: Fledermäuse

Wildlife gardening, Teil 5: Fledermäuse

Nachts sind alle Mäuse grau. Jedenfalls die fliegenden. Die in Wirklichkeit keine Mäuse, sondern Fledertiere, also Fledermäuse sind. Seit Dracula &Co ist deren Ruf ja etwas ramponiert. Allerdings sehr zu Unrecht, denn von Blut ernährt sich keine der in unseren Breitengraden vorkommenden Arten. Dafür haben Großes Mausohr, Zwergfledermaus, Braunes Langohr, Großer Abendsegler –die bei uns gängigsten Arten –umso mehr Appetit auf Insekten. Die ja dank unserer Bemühungen in Sachen wildlife gardening hoffentlich inzwischen reichlich durch unsere Gärten schwirren und krabbeln.

Ob sich außer den Vögeln, Schmetterlingen und Igeln auch Fledermäuse an ihnen gütlich tun, ist gar nicht so leicht festzustellen, denn bekanntlich wachen Microchiroptera erst auf, wenn Homo sapiens bereits in Richtung Schlafzimmer schlurft. Außerdem sind sie extrem schnelle Flieger, ein kurzes Blinzeln genügt, um ihre waghalsigen Flugmanöver bei der Jagd auf Motten und Mücken zu verpassen. (Hier einige Tipps, wie Sie die Flattermänner am besten beobachten können)

Leider haben wir Batman bisher noch nicht in unserem Garten gesichtet. Vielleicht liegt es ja am fehlenden Lebensraum. Unser Haus ist zwar nicht mehr das neueste, aber, wie in den meisten Gebäuden, sind Spalten und Hohlräume, in denen sich die Flattermänner einrichten könnten, Mangelware. Da wir zur Miete wohnen, ist ein fledermausfreundlicher Umbau leider nicht möglich. Beim nächsten Besuch im Gartencenter wird also ein spezieller Nistkasten gekauft. Außerdem halten wir Ausschau nach nachtblühenden Pflanzen, die mit ihrem Nektar Motten anlocken. Vielleicht hat das andere nachtaktive Säugetier, das wir gern in unserem Garten hätten, der Igel, dann bei seinem Erscheinen eine fliegende Eskorte.

Was Sie für die Fledermäuse tun können:

  • Lebensraum bieten: Als Spalten- und Höhlenbewohner haben Feldermäuse oft Schwierigkeiten, Unterschlupf, geeignete Nistplätze und Überwinterungsmöglichkeiten zu finden. Bieten Sie deshalb eine Unterkunft in Form eines selbstgebauten oder gekauften Nistkastens an. Dieser sollte an einem geschützten Platz in mindestens fünf Metern Höhe aufgehängt werden. Hausbesitzer können Fledermäusen auch durch ein paar Umbaumaßnahmen Behausungen anbieten, die diese sicher gern annehmen. Unordnung im Garten mögen Sie störend finden - die Fledermäuse sind Fans davon. Also bieten Sie ihnen Baumhöhlen, Dachböden und Holzstapel.
  • Nahrung: Fledermäuse ernähren sich überwiegend von Insekten, die nachts unterwegs sind. Meist sind dies Motten, die wiederum von nachtblühenden, nektarreichen Pflanzen angelockt werden. Eine ausführliche Liste solcher Gewächse bietet der Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Wasser ist ebenfalls eine wichtige Grundlage für Insekten und Fledermäuse gleichermaßen. Ein Teich ist die ideale Brutstätte für Insekten, auf die dann hoffentlich die Fledermäuse ein Auge werfen.
  • Kein Gift: Nur ein lebendes Insekt ist ein gutes Insekt für Fledermäuse, deshalb Hände weg von Insektiziden und Pestiziden.
  • Weitere Infos: 23 verschiedene Fledermausarten in Deutschland. Überblick mit Audiodateien der Rufe der Segler, damit Sie wissen, wenn eine Fledermaus in Ihrer Nähe ist, auch wenn Sie sie nicht sehen können:  Sollten Sie keine Fledermäuse in Ihrem Garten sichten, haben Sie vielleicht bei einer am letzten Augustwochenende vom Nabu veranstalteten Batnights mehr Glück. Vielleicht ganz in Ihrer Nähe.

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