Clara Schumann (1819-1896)

Illustration: Ingo Römling

Hausfrau wollte sie nie sein. Doch Clara Schumann, Pianistin, Komponistin, die gefeierte Künstlerin, ist eben auch Mutter von acht Kindern. Und die muss sie, nach dem frühen Tod ihres Mannes, allein durchbringen. Ihre starke Persönlichkeit kommt ihr dabei zugute, ihre Selbstständigkeit – die sie sich erkämpft. Zunächst gegen den Vater: Friedrich Wieck, studierter Theologe, der sich aber zum Musiklehrer berufen fühlt. Die Tochter drillt er für eine Karriere als Wunderkind. Clara ist ihm zeitlebens dankbar "für die sogenannten Grausamkeiten". Sie sind die Basis ihres Erfolgs. Doch als Zwanzigjährige geht sie ohne den Vater auf Konzertreise nach Paris, zeigt ihm: Ich kann es auch allein. Zum Bruch kommt es, als Wieck die Beziehung Claras zu Robert Schumann sabotiert. Doch in der Ehe mit dem so genialen wie schwierigen Schumann muss sich Clara weiter behaupten. "Meine Kunst lasse ich nicht liegen", sagt sie. "Ich müsste mir ewige Vorwürfe machen." Sie gibt weiterhin Konzerte und ernährt damit die rasch wachsende Familie. Die hochtalentierte, schöne und charismatische Frau wird bewundert. Mit dem jungen Johannes Brahms verbindet sie eine leidenschaftliche Beziehung. Sie setzt sich durch in der Welt der Männer, verkehrt mit ihnen auf Augenhöhe. Als eine der ersten Musikprofessorinnen überhaupt unterrichtet sie später am Frankfurter Konservatorium. Clara Schumann überwindet die ihr vorgesetzten Autoritäten, sie lebt und setzt eigene Maßstäbe.

Clara Schumann ist eine Protestantin gewesen, für die der Glaube an sich selbst noch den an Gott überstieg. Sie steht für Autonomie und Lebensfreude.

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Ein Leben in Briefen