BAMF trennt sich von Mitarbeiter wegen rassistischer Kommentare

BAMF trennt sich von Mitarbeiter wegen rassistischer Kommentare
Ausgerechnet ein Angestellter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge hatte auf Facebook rassistische Beiträge verfasst. Jetzt hat sich sein Arbeitgeber deswegen von ihm getrennt.

Wegen seiner rassistischen Kommentare auf Facebook muss ein Mitarbeiter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) die Behörde verlassen. Man trenne sich von dem Mann, dessen Einträge am Wochenende zu heftigen Diskussionen geführt hatten, teilte das BAMF am Montag per Facebook mit. "Der Betreffende ist ab morgen nicht mehr für das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge tätig", schreibt das Amt. "Seine Äußerungen waren für uns in keiner Weise tragbar und Konsequenzen dieser Art waren daher unumgänglich."

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Der Mitarbeiter, der vorübergehend als Aushilfe beim Bundesamt tätig gewesen sei, hatte einen Zeitungsartikel über eine Familie kommentiert, die offenbar wegen ihrer dunklen Hautfarbe keine eigene Mietwohnung findet. Er äußerte dabei Verständnis für Vermieter, die ihre Wohnungen nicht an "Afrostämmige" vergeben wollen, weil deren "Ordnungssinn" nur "bruchstückhaft" vorhanden sei.

Die Ausgangskommentare stünden mittlerweile nicht mehr im Netz, teilte das BAMF mit. Sie seien aber nicht vom Bundesamt gelöscht worden. In den Verlauf der Diskussion habe man dann aber eingegriffen. Denn "beleidigende oder rassistische Äußerungen sind für uns als Bundesbehörde in keinster Weise tragbar, auch dann nicht, wenn sich diese Äußerungen hinter einer vermeintlichen Meinungsfreiheit verbergen und Kritik an Äußerungen als Redeverbot oder Zensur betitelt wird". Für die Ankündigung, den Mitarbeiter nicht weiter zu beschäftigten, erntete das BAMF spontan Lob auf Facebook.

Bereits am Freitag hatte die Behörde reagiert und sich "aufs Schärfste von den Äußerungen" des Mannes distanziert. Er hatte unter anderem vorgeschlagen, "'Afrostämmige' vielleicht in einem "Kultivierungsseminar zu 'europäisieren'". Das Bundesamt kündigte an, weiter das Problem des Alltagsrassismus zu thematisieren.