Zwölf Jahre Haft für kongolesischen Rebellenführer Katanga

Zwölf Jahre Haft für kongolesischen Rebellenführer Katanga
Der Internationale Strafgerichtshof hat den kongolesischen Milizenführer Germain Katanga am Freitag zu zwölf Jahren Haft verurteilt.

Der Schuldspruch gegen den 35-Jährigen wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit war bereits im März gefällt worden. Es ist die zweite Verurteilung, die das Weltstrafgericht ausspricht, das 2002 seine Arbeit aufnahm.

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Die Richter in Den Haag sahen es als erwiesen an, dass Katangas FRPI-Rebellen im Jahr 2003 ein Dorf im Osten Kongos überfallen und in wenigen Stunden 200 Menschen getötet haben. Katanga war deshalb im März 2014 unter anderem für Mord, Plünderung und Angriffe auf die Zivilbevölkerung verurteilt worden. Vom Vorwurf, auch für Vergewaltigungen und Sex-Sklaverei verantwortlich zu sein, wurde er dagegen freigesprochen.

Katangas Untersuchungshaft wird auf die Strafe angerechnet. Der ehemalige Rebellenführer war im Oktober 2007 nach Den Haag überstellt worden, der Prozess begann im November 2009.

Anklage und Verteidigung können Berufung einlegen. In welchem Land Katanga seine Haftstrafe absitzen wird, ist noch unklar. Bis zum Urteil der Berufungskammer bleibt Katanga in Den Haag.

Der Internationale Strafgerichtshof ist das erste ständige Gericht, das Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen verfolgen kann. Es wird von 122 Ländern getragen und ist zuständig, wenn die nationalen Gerichte die Taten nicht verfolgen wollen oder können. Wichtige Länder wie die USA, China und Russland sind allerdings nicht Mitglied. Das erste Urteil erging 2012 gegen den kongolesischen Rebellenführer Thomas Lubanga. Er wurde zu 14 Jahren Haft verurteilt. Ein anderer Prozess endete mit Freispruch.