Dialog zwischen Regierung und Opposition in Venezuela auf Eis gelegt

Dialog zwischen Regierung und Opposition in Venezuela auf Eis gelegt
Der Dialog zwischen Regierung und Opposition in Venezuela ist vorerst ergebnislos abgebrochen worden.

Die Vermittler der Union Südamerikanischer Staaten (UNASUR) und des Vatikans verließen am Dienstag (Ortszeit) die Hauptstadt Caracas, wie die Zeitung "El Universal" in ihrer Online-Ausgabe meldete. Damit steht die Vermittlungsmission für die schwere politische Krise im Land vor dem Aus.

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Das Oppositionsbündnis MUD hatte zuvor die Fortsetzung der Gespräche von der Freilassung Hunderter Demonstranten abhängig gemacht. Die Regierung aber beschuldigt die Festgenommenen, "Attentate und terroristische Akte" geplant zu haben.

Seit Anfang Februar gehen in Venezuela immer wieder Tausende Demonstranten gegen die Regierungspolitik des sozialistischen Präsidenten Nicolás Maduro auf die Straße. Dabei sind bislang mindestens 42 Menschen ums Leben gekommen, darunter zahlreiche Polizisten. Von über 3.000 Festgenommenen sind noch rund 200 in Haft.

Der Unmut der Protestierenden richtet sich gegen Versorgungsengpässe, hohe Inflation, verbreitete Kriminalität und einen autoritären Regierungsstil. Die Regierung wirft der Protestbewegung vor, sie stürze das Land ins Chaos und bereite damit einen Putsch vor. Seit Beginn des Dialogs im April sind die Auseinandersetzungen abgeflaut.

Vor gut einem Jahr wurde Nicolás Maduro zum Nachfolger des verstorbenen Ex-Präsidenten Hugo Chávez gewählt und setzt dessen sozialistische Politik fort. Seit der Amtsübernahme von Chávez 1999 ist Venezuela in Anhänger und Gegner der chavistischen Politik gespalten. Die Mehrheit der armen Bevölkerung hält zur Regierung, die Mittel- und Oberschicht aber auch viele enttäuschte ehemalige Chavisten unterstützen die Opposition.