Obama empfängt Dalai Lama im Weißen Haus

Foto: dpa/Pete Souza
US-Präsident Barack Obama (r) im Juli 2011 beim Zusammentreffen mit dem Dalai Lama, den Obama trotz chinesischer Kritik im Weißen Haus - wenn auch nicht im Oval Office - empfing.
Obama empfängt Dalai Lama im Weißen Haus
Orange-rote Kutte neben dunklem Anzug: Als der Dalai Lama 2011 mit Obama posierte, war China entzürnt. Auch bei ihrem erneuten Treffen dürfte die Antwort aus Peking nicht lange auf sich wartenlassen.

US-Präsident Barack Obama empfängt den Dalai Lama am Freitag (16.00 Uhr MEZ) in Washington. Es ist das erste Treffen der beiden Friedensnobelpreisträger seit Juli 2011, teilte das Weiße Haus mit. Zu dem auf rund eine Stunde angesetzten Treffen wolle Obama das geistliche Oberhaupt der Tibeter als "international respektierten religiösen und kulturellen Führer" begrüßen. Das sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Caitlin Hayden, am Donnerstagabend (Ortszeit).

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Bewohner des tibetischen Hochlandes streben nach Unabhängigkeit, werden aber von China beherrscht. Der 78 Jahre alte Dalai Lama gilt als Sinnbild des gewaltlosen Widerstands der Tibeter gegen die Besatzung ihrer Heimat. Peking wirft ihm seit Jahren vor, die tibetischen Unabhängigkeitsbestrebungen zu unterstützen. Der Geistliche beharrt dagegen darauf, dass er einen friedlichen Übergang zur Autonomie in seinem Land will.

Die USA unterstützten den "Mittelweg" des Dalai Lama, die Tibeter weder in die Unabhängigkeit zu führen, noch ihre Anpassung an China voranzutreiben, teilte Hayden mit. Washington erkenne Tibet zwar als Teil Chinas an, sorge sich aber über wachsende Spannungen und die sich verschlechternde Lage der Menschenrechte in von Tibetern bewohnten Gebieten. Die USA wollten China deshalb weiterhin zu einem bedingungslosen Dialog mit dem Dalai Lama oder seinen Vertretern drängen, sagte Hayden.

Im November 2012 hatte sich der Dalai Lama bereits in einem Brief an den wiedergewählten Obama gewandt und ihn um Vermittlung in der Tibet-Frage gebeten. 2011 hatte China empört auf Obamas Begegnung mit dem geistlichen Oberhaupt reagiert und den US-Präsidenten aufgefordert, das Treffen abzusagen.