Deutschlandfunk-Moderator Liminski in der Kritik

Deutschlandfunk-Moderator Liminski in der Kritik
Deutschlandfunk-Chefredakteurin Birgit Wentzien hat nach einem umstrittenen Interview öffentlich Kritik an Moderator Jürgen Liminski geübt. Der Journalist sei "seiner Aufgabe als Moderator nicht gerecht geworden", erklärte Wentzien.

Zu weiteren Konsequenzen für die Zusammenarbeit mit Liminski wollte sich Deutschlandfunk-Sprecher Carsten Zorger am Mittwoch auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) nicht äußern. Liminski hatte am vergangenen Sonntag in den "Informationen am Mittag" den konservativen Politiker Tobias Teuscher interviewt, der den Grünen im Europa-Parlament vorwarf, Pädophilie zu fördern.

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Kritiker bemängeln, Liminski habe die politische Heimat Teuschers in dem Interview nicht benannt und ihn stattdessen als unabhängigen Experten vorgestellt. Zudem habe sich Liminski in seinen Fragen die Meinung Teuschers zu eigen gemacht. "In diesem Falle wäre tatsächlich eine deutlich weniger affirmative Gesprächsführung angebracht gewesen", sagte Chefredakteurin Wentzien. Gemeinsam mit Programmdirektor Andreas Weber habe sie in der Nachbereitung der Sendung ein Kritikgespräch mit Liminski geführt.

Liminski ist als Autor unter anderem auch für die rechtskonservative Wochenzeitung "Junge Freiheit" tätig. Zudem ist er Geschäftsführer des christlich-konservativen Instituts für Demographie, Allgemeinwohl und Familie.