Kardinal Lehmann: Christen sollen ihren Glauben weiterschenken

Kardinal Lehmann: Christen sollen ihren Glauben weiterschenken
Kardinal Karl Lehmann hat in seiner Weihnachtspredigt dazu ermuntert, die von Gott erfahrene Liebe weiterzugeben. An Weihnachten geschehe ein "heiliger Tausch", in den Worten des Reformators Martin Luther ein "fröhlicher Wechsel", sagte der katholische Bischof von Mainz am Mittwoch im Mainzer Dom.

"Jesus Christus, der reich war, wurde euretwegen arm, um euch durch seine Armut reich zu machen", zitierte Lehmann aus dem Neuen Testament der Bibel (2. Kor 8,9). Diese Bewegung vollende sich erst, wenn die Menschen den empfangenen Reichtum weiterschenkten.

###mehr-artikel###

Schon in den Geburtsgeschichten Jesu sind nach den Worten des Bischofs viele aktuelle Nuancen und Anspielungen zu entdecken: "Heimatlosigkeit, Kargheit des Lebens, Zurückweisung in der Not, Kindermord, Flucht." Mitten in diesem Elend der Geschichte gebe es jedoch die Kunde des Engels, die Verheißung vom Frieden auf Erden und die wenigen Treuen, die sich um das Kind sorgten.

Gott werde in Jesus deshalb ein Flüchtlingskind und leide an der Härte der Menschen, damit er die Menschen in ihrer Menschlichkeit erlöse, sagte Lehmann. Indem Jesus das ganze Menschsein mit seinen Höhen und Tiefen angenommen und sein Leben für die Menschen hingegeben habe, habe er das Unheil überwunden und Heilung gebracht. "Darum gibt es grundsätzlich keine menschliche Situation mehr, in der nicht die Liebe über alle Gestalten des Hasses und des Todes siegen könnte."