Piusbrüder veranstalten Trauerfeier für NS-Kriegsverbrecher

Foto: dpa/Angelo Carconi
Protest gegen die Trauerfeier für Erich Priebke.
Piusbrüder veranstalten Trauerfeier für NS-Kriegsverbrecher
Für den NS-Kriegsverbrecher Erich Priebke, der am vergangenen Freitag in Rom im Alter von 100 Jahren verstorben war, hat die erzkonservative Piusbruderschaft eine Trauerfeier ermöglicht.

Italienischen Medienberichten zufolge war die Feier für den ehemaligen SS-Offizier für Dienstag in der Kapelle der Lefebvrianer in Albano bei Rom geplant. Noch ist unklar, wo der Leichnam des wegen des Massakers an den Ardeatinischen Höhlen in Rom verurteilten Priebke beigesetzt wird.

Großes Sicherheitsaufgebot

Der Leichnam war bis zu der Trauerfeier unter großem Sicherheitsaufgebot im kirchlichen Krankenhaus Gemelli in Rom aufgebahrt. Der römische Bürgermeister Ignazio Marino hat eine Ruhestätte in der italienischen Hauptstadt ausgeschlossen. Die argentinischen Behörden wollten dem Kriegsverbrecher ebenso wenig eine Grabstätte bieten wie sein Geburtsort Henningsdorf in Brandenburg.

Der frühere SS-Offizier war nach Ende des Zweiten Weltkrieges nach Argentinien geflüchtet und lebte fast 50 Jahre unbehelligt im Süden des Landes. 1995 wurde er auf Antrag der italienischen Justiz nach Italien ausgeliefert und dort 1998 wegen seiner Beteiligung an der Erschießung von 335 italienischen Zivilisten in den Ardeatinischen Höhlen in Rom 1944 zu lebenslanger Haft verurteilt. Priebke verbüßte die Strafe jedoch aufgrund seines hohen Alters nicht im Gefängnis, sondern im Hausarrest.