Umwelthilfe befürchtet Abkehr von der Energiewende

Umwelthilfe befürchtet Abkehr von der Energiewende
Die Deutsche Umwelthilfe sieht die Energiewende in Gefahr. Grund dafür seien die ungleich verteilten Kosten, sagte der Sprecher der Umwelthilfe, Gerd Rosenkranz, am Mittwoch in Berlin. Während Privatverbraucher und mittelständische Unternehmen steigende Stromkosten zahlen müssten, würde die Industrie in immer größerem Maße von Preiserhöhungen ausgenommen.

Energieintensive Unternehmen können sich von der sogenannten EEG-Umlage befreien lassen. Sie sichert Erzeugern von Öko-Strom nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eine feste Einspeisevergütung zu.

###mehr-artikel###Nach Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe werden 2014 die eingesparten Stromkosten der Industrie bei über sieben Milliarden Euro liegen. In diesem Jahr werde von einer Kostenersparnis von fast fünf Milliarden Euro ausgegangen. Im Jahr 2012 mussten die von der EEG-Umlage befreiten Unternehmen 2,7 Milliarden Euro weniger Stromkosten zahlen.

"Die Einsparungen der einen sind die Kosten der anderen", betonte Rosenkranz. Für die Milliardensummen müssten alle nichtprivilegierten Stromverbraucher wie Privathaushalte sowie kleine und mittelständische Unternehmen aufkommen. "Damit wird die Zustimmung der Verbraucher zu Energiewende mutwillig aufs Spiel gesetzt", kritisierte Rosenkranz. Die Umwelthilfe fordert deshalb, die "einseitige Privilegierung" der energieintensiven Unternehmen zurückzufahren. 

82 Prozent für Atomausstieg

Nach einer bereits am Montag veröffentlichten forsa-Studie im Auftrag des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen befürworten 82 Prozent der Bundesbürger den Ausstieg aus der Atomenergie und den Ausbau erneuerbaren Energien. Die steigenden Energiepreise für private Haushalte nannten allerdings 52 Prozent der Verbraucher als größten Nachteil der Energiewende.