Attacke auf Mainzer Moscheeverein offenbar aufgeklärt

Attacke auf Mainzer Moscheeverein offenbar aufgeklärt
Die nächtliche Attacke auf den Mainzer "Arab Nil-Rhein Verein" ist nach Polizeiangaben weitgehend aufgeklärt.

Ein 17-jähriger Schüler aus Rheinhessen habe zugegeben, dass er gemeinsam mit einem Freund in der Nacht zum vergangenen Samstag an dem Vorfall beteiligt gewesen sei, teilte das Polizeipräsidium Mainz am Freitag mit. Dabei waren Plakate an die Fenster des Vereinsgebäudes geklebt und eine rote Flüssigkeit, bei der es sich vermutlich um Tierblut handelte, vor der Moscheegemeinde ausgeschüttet worden. Der mutmaßliche zweite Täter, ein 22 Jahre alter Student, sei bisher nicht angetroffen worden.

Die Polizei war nach eigenen Angaben durch "kriminalpolizeiliche Tatortarbeit und Spurensicherung" auf die Fährte des 17-Jährigen geraten und hatte am Freitag die Wohnungen der beiden Verdächtigen durchsucht. Der Schüler habe mit der Tat gegen den Besuch des islamistischen Predigers Mohammed Al Arifi protestieren wollen, von dem er aus der Presse erfahren hatte. Die Staatsanwaltschaft Mainz ermittelt seit Anfang der Woche in dem Fall, hat sich aber noch nicht festgelegt, ob ein Strafverfahren wegen Hausfriedensbruchs oder Sachbeschädigung eingeleitet werden soll.

Der "Arab Nil-Rhein Verein" ist Träger der ersten staatlich anerkannten islamischen Kindertagesstätte in Rheinland-Pfalz und war ins Zentrum kritischer Medienberichte gerückt, nachdem der Besuch des umstrittenen saudischen Fernsehpredigers bekanntgeworden war. In einem Offenen Brief distanzierte sich der Vereinsvorstand später von dessen Ansichten.