Caritas und Bischöfe werben für das Ehegattensplitting

Caritas und Bischöfe werben für das Ehegattensplitting
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hat die Politik davor gewarnt, das Ehegattensplitting infrage zu stellen.

Dieses gehöre zu den Regelungen, die Eltern dabei unterstützten, selbst zu entscheiden, wie sie die Verpflichtungen in Beruf und Familie aufteilen, sagte der Freiburger Erzbischof am Donnerstagabend in Berlin. Dies sehe auch die Mehrheit der Eltern so, betonte Zollitsch. Zwar könne man darüber nachdenken, das Ehegattensplitting zum Familiensplitting zu erweitern, doch dürfe es in seinem Bestand nicht gefährdet werden.

Das Ehegattensplitting führt dazu, dass sich das geringe Einkommen eines Ehepartners steuermindernd auf das hohe des anderen auswirkt. Es gibt in allen Parteien Überlegungen, dieses Steuermodell zu reformieren oder abzuschaffen und Kinder stärker zu berücksichtigen.

"Familie schaffen wir nur gemeinsam"

Der Präsident des Deutschen Caritasverbands, Peter Neher, sagte, die wichtigste Basis für die Finanzierung des Familienlebens sei eine Berufstätigkeit mit auskömmlichem Einkommen. Befristete Arbeitsverträge, Leiharbeit, unfreiwillige Teilzeitarbeit und Niedriglöhne wirkten dem entgegen und gefährdeten den Zusammenhalt von Familien. Familien mit geringen Einkommen müssten unterstützt und Arbeits-, Erziehungs- und Pflegezeiten aufeinander abgestimmt werden.

Der Caritasverband macht in diesem Jahr unter dem Slogan "Familie schaffen wir nur gemeinsam" auf die Lage und die Bedürfnisse von Familien aufmerksam. Zum diesjährigen Jahresempfang des katholischen Wohlfahrtsverbandes in Berlin wurde auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet.