Akademie der Künste erinnert an Kollwitz und Heinrich Mann

Akademie der Künste erinnert an Kollwitz und Heinrich Mann
Zum 80. Jahrestag des erzwungenen Austritts von Käthe Kollwitz und Heinrich Mann aus der Berliner Akademie der Künste hat deren Präsident Klaus Staeck Künstler zu mehr politischem Engagement aufgerufen. "Das Versagen der Akademie 1933 bleibt eine Mahnung: Künstler tragen auch eine politische Verantwortung", erklärte Staeck am Donnerstag in Berlin. Käthe Kollwitz und Heinrich Mann mussten die Akademie am 15. Februar 1933 verlassen.

Die Diffamierung und Vertreibung von 41 bedeutenden Künstlern während der NS-Zeit sei das dunkelste Kapitel der Akademie der Künste, betonte Staeck. Die Mehrheit der Mitglieder habe mit der Duldung der Zwangsmaßnahmen gegen ihre Kollegen zwar die Auflösung der Institution verhindert. "Die Bedeutung, die sie im Kulturleben der Weimarer Republik eingenommen hatte, büßte sie jedoch vollständig ein."

Zu den Kulturschaffenden, die unter den Nazis aus der Berliner Akademie der Künste ausgeschlossen wurden oder aus ihr austraten, gehören auch Thomas Mann, Alfred Döblin, Franz Werfel, Max Liebermann, Otto Dix und Renée Sintenis. Das Archiv der Akademie betreut mit 320 Personenarchiven nach eigenen Angaben bundesweit die größten Bestände im Sammlungsschwerpunkt "Künstlerexil während des Nationalsozialismus".